Film über Gründung: FC Schwerte spielte den BVB

Zur Premiere geladen

Den FC Schwerte gibt es noch kein Jahr - etwas ganz Frappierendes hat der Verein aber bereits erlebt: Im Kinofilm "Am Borsigplatz geboren - Franz Jacobi und die Wiege des BVB", der die Gründungsgeschichte des BVB behandelt, spielten die Schwerter ein BVB-Team von 1913. Nun waren vier von ihnen auf der Premiere.

SCHWERTE

, 18.03.2015, 16:22 Uhr / Lesedauer: 2 min
Auch BVB-Profi Kevin Großkreuz (Mitte) kennt nun Marvin Horn (li.) und Dennis Kirsch sowie die anderen Jungs vom FC Schwerte.

Auch BVB-Profi Kevin Großkreuz (Mitte) kennt nun Marvin Horn (li.) und Dennis Kirsch sowie die anderen Jungs vom FC Schwerte.

Am Sonntag sind die Kicker des FC Schwerte wie gewohnt C-Liga-Spieler. Auswärtsspiel bei Sinopspor. Bei einem Sieg zementieren sie den sechsten Platz in ihrer Premierenspielzeit. Am 16. November des vergangenen Jahres aber waren sie für einen Tag Borussen.

Borussen in reproduzierten gelben Retrotrikots, drapiert mit einem großen schwarzen B auf der linken Brust. Dann stampften sie in einer Reihe über den durch Regen aufgewühlten Acker, den das Filmteam um Jan-Henrik Gruszecki, Marc Quambusch und Gregor Schnittker nach langer Suche auf einem Polo-Platz nahe Düsseldorf als geeigneten Drehort fand.

Die Ersten in Schwarzgelb

Die Schwerter verkörperten für den Film das erste BVB-Team, das in schwarzgelben Jerseys spielte - das war 1913, vier Jahre nach der Grüdnung. Für Marvin Horn war das ein märchenhaftes Erlebnis. Er ist Dortmunder Allesfahrer, Dauerkartenbesitzer, ein Vollzeit-Borusse. "Es war ein total tolles Gefühl, da mitgemacht zu haben", sagt er deshalb und wagt auch schon einen Blick ins ferne Rentnerleben: "Vor allem kann ich meinen Enkeln dann in 50 Jahren sagen: Guck mal, das bin ich. Mich erfüllt es mit Stolz." Der Präsident des Jungvereins hatte seinerzeit auch die Bewerbung für die Komparsenrollen konzipiert.

20 FC-Spieler stiegen am Drehmorgen eines kühlen Novembersonntags in Dortmund in einen Bus, um zum Set ins Rheinland zu fahren. In einen speziellen Bus. Zusammen mit Fußballern von Westfalia Huckarde, die ebenfalls Komparsenrollen erhielten, reisten sie im BVB-Mannschaftsbus an. Als sie ankamen, warteten bereits ein Fernsehteam von Sky - und ein paar junge Fans, die die Amateurfußballer für Profikicker hielten und die Spieler um Fotos und Autogramme baten.

Der ernste Teil des Tages dauerte dann fünfeinhalb Stunden. Immer wieder mussten die Borussen im Kollektiv auf die Kamera zumarschieren. Stolz sollten sie dabei aussehen, das Umfeld und die viele Technik ignorieren. Immer wieder. Allein für diese Szene benötigten sie 45 Minuten. Um 16.30 Uhr gab das Regie-Team dann sein Okay. Drehschluss. 

Aus den fünfeinhalb Stunden wurden etwa sechs Sekunden, die für die finale Version geschnitten wurden. Das schätzt Marvin Horn zumindest, als er am Sonntag aufgeregt im Dortmunder Cinestar-Kino sitzt und den Film das erste Mal sieht. Die Filmemacher luden eine vierköpfige Delegation des FC Schwerte zur Premiere ein.

Zusammen stolzierten sie über den roten Teppich, machten einen knappen Halt vor der Sponsorentafel und grinsten in die Kameras. "Im Film", berichtet Horn, "hatte ich Gänsehaut." Danach machten sich die Schwerter Filmpioniere auf schwarzgelbe Prominentensuche - mit einem besonderen Mitbringsel, den Vereinsschal. Und so präsentierte der FC Schwerte später auf Facebook stolz seine Fotosammlung vom roten Teppich.

Sebastian Kehl, Norbert Dickel, Michael Zorc und Kevin Großkreutz posierten mit den FC-Spielern und dem -Schal. "Kevin Großkreutz war allerdings nicht so gesprächig", fügt Horn lachend hinzu. Aber er kennt nun zumindest den noch nicht mal einjährigen Klub aus Schwerte. Als C-Ligist. Aber eben auch als Borussen-Mannschaft von 1913.

von

von

von

.