Dank des feucht-warmen Wetters gibt es auch in den Schwerter Wäldern mehr Zecken als üblich.

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Feuchtes Wetter begünstigt Zeckenplage: Vorsicht im Schwerter Wald

rnFeuchter Sommer

Ganz überraschend hatten die vergangenen drei Dürre-Jahre einen Vorteil. Zecken gab es kaum. Dieses Jahr ist etwas feuchter. Deshalb gibt es auch in den Schwerter Wäldern ein Zeckenproblem.

Schwerte

, 05.07.2021, 10:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Schwerter Förster Christoph Jendrusch sagt: „Wenn man auf den Wegen bleibt, ist man eigentlich auf der sicheren Seite.“ Damit lässt sich ein Problem recht einfach lösen, das es in diesem Jahr seit langer Zeit mal wieder gibt: Zecken.

„Der Winter war milde und in der Wärme gab es immer eine gewissen Feuchte im Wald“, so schildert Jendrusch das perfekte Wetter, damit sich Zecken verbreiten können.

Zecken warten gerne auf Gräsern, Farnkraut und Co. oder im niederen Gebüsch auf ein Blutopfer. Wer auf befestigen Wegen geht oder auf einer Bank auf befestigtem Untergrund eine Pause einlegt, lebt recht ungefährlich, schreibt der Kreis Unna in einer Information.

Nicht auf der Grünen Wiese rasten

„Riskant wird es aber für Menschen, die auf der grünen Wiese rasten, denn Schweiß zieht Zecken magisch an“, unterstreicht Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz. Dagegen helfen in der Apotheke erhältliche Mittel zum Einreiben der Haut, die den Menschen geruchmäßig für Zecken „unattraktiv“ machen.

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Auch Hundehaltern rät Jendrusch, auf den Wegen zu bleiben und den Hund im Wald an die Leine zu nehmen. Denn Zecken mögen auch Hundeblut.

„Wer eine Zecke an seinem Körper entdeckt, sollte sie möglichst schnell mit einer Pinzette oder den Fingern aus der Haut heraushebeln, um das Übertragungsrisiko von Krankheitserregern zu verringern“, rät Dr. Bernhard Jungnitz.

Die Zecke niemals quetschen

Aber Achtung: Man sollte niemals den Leib der Zecke drücken oder quetschen. Denn dann wird es eklig. Dann leitet die Zecke ihren Darminhalt in den Körper des Opfers und das sorgt so für üble Infektion.

Auf keinen Fall, so der Kreis-Mediziner Jungnitz, sollte man Öl, Klebstoff oder andere Substanzen auf die Zecke tropfen. „Auch das fördert die Übertragung von Krankheitserregern. Wenn sich die Stichstelle rötet, ist der Gang zum Arzt ratsam, da das ein Hinweis auf eine bakterielle Infektion sein könnte.“

Doch zumindest eine gute Nachricht gibt es. Wie ein Kreis-Sprecher am Dienstag (28.6.) bestätigte, wurden bislang bei den Zecken in den Wäldern des Kreises keine meldepflichtigen Krankheiten nachgewiesen.

Noch immer zu trocken für die Bäume

Wer allerdings vorhat, in den Süden Deutschlands zu reisen, sollte sich vorher impfen lassen, zumindest gegen FSME ist das möglich. Denn dort übertragen Zecken bakterielle Krankheiten.

Eine Sache gibt Christoph Jendrusch zu bedenken: „Feuchtes Wetter hat die Ausbreitung der Zecken begünstigt, aber für die Bäume war es noch nicht feucht genug. Für die Bäume müsste es noch viel mehr regnen.“

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