Falscher Architekt soll Diakonie um sechsstelligen Betrag betrogen haben

© Heiko Mühlbauer

Falscher Architekt soll Diakonie um sechsstelligen Betrag betrogen haben

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Ein falscher Architekt hat die Diakonie Mark-Ruhr wohl um einen sechsstelligen Betrag betrogen. Auch in Schwerte trat der Mann als Bauleiter bei einem Projekt des Klara-Röhrscheidt-Hauses auf.

Schwerte, Hagen

, 01.02.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am Freitag (28.1.) endete die Flucht eines Mannes, der für die Diakonie Mark-Ruhr als Architekt unterwegs war. Ihm wird Untreue und Betrug vorgeworfen. Seine Stelle als Bauleiter bei der Diakonie habe er sich durch gefälschte Zeugnisse und Unterlagen erschlichen. Die Westfalenpost berichtete umfangreich über diesen Fall. Die Diakonie Mark-Ruhr hat ihren Sitz an der Martin-Luther-Straße in Hagen, direkt am Hauptbahnhof.

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In Schwerte als Bauleiter aufgetreten

Auch in Schwerte war der Mann als Bauleiter aufgetreten. Als der Teich am Klara-Röhrscheidt-Haus 2019 erneuert wurde, gab es dazu einen Termin mit der Leiterin der Einrichtung, der Betriebsratsvorsitzenden und Bürgermeister Dimitrios Axourgos. Und eben jenem Architekten, der, so hieß es damals vonseiten der Stadt, als Leiter eines Tochterunternehmens der Diakonie Mark-Ruhr für die Gestaltung der Außenanlagen verantwortlich war.

Erst als Gärtner eingestellt, dann aufgestiegen

Der 53-Jährige war zunächst nicht als Bauleiter und Architekt, sondern als Gärtner bei der Diakonie angestellt, wie die in Hagen erscheinende Westfalenpost schreibt. Bevor er zur Diakonie Mark-Ruhr kam, hatte er bereits vier Jahre und acht Monate wegen Betrugs in Haft gesessen.

Dass er am Ende Bereichsleiter wurde, habe er durch Zeugnisse und Urkunden geschafft, die einen beruflichen Werdegang andeuteten, den es so nie gab.

Mitarbeiter hatten sich bei der Presse gemeldet

Mitarbeiter der Diakonie hatten sich an die Westfalenpost gewandt und auf die seltsamen Vorgänge hingewiesen. Sie bezweifelten, dass man die Unterlagen ausreichend geprüft hätte. Außerdem habe der Bauleiter da schon sein Haus in Hagen mit Mitarbeitern und auf Kosten der Diakonie in großem Stil renoviert.

Auch die Staatsanwaltschaft Hagen war dem Mann da schon auf der Spur. Denn neben der Hausrenovierung soll er auch auf Kosten der Diakonie mit einer dienstlichen Kreditkarte in größerem Stil teure Privatanschaffungen bezahlt haben. Die Rede ist von einem sechsstelligen Schaden.

Vor der Hausdurchsuchung setzte sich der Verdächtige ab

Die Staatsanwaltschaft beantragte eine Hausdurchsuchung. Der Mann meldete sich bei den Behörden und kündigte an, bei der Hausdurchsuchung nicht anwesend zu sein. Da hatte er sich vermutlich bereits nach Österreich abgesetzt.

Die Zusammenarbeit der Polizei mit den österreichischen Behörden führte dann zum Fahndungserfolg. Am Freitag wurde der vermeintliche Architekt in Wien gefasst.

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Sein Engagement in Schwerte umfasste wohl nur die Bauleitung und die Neugestaltung des Teiches, wie die Diakonie Mark-Ruhr am Montag (31.1.) auf Anfrage erklärte. Für den Umbau des Klara-Röhrscheidt-Hauses habe man einen externen Architekten beauftragt, so der Sprecher der Diakonie, Fabian Tigges.

Aktuell lässt die Diakonie auch intern klären, wie man auf den falschen Architekten reinfallen konnte und wie man solche Vorfälle künftig verhindern kann.

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