
Eine Kundin im Supermarkt - möglicherweise werden die Zeiten für den Einkauf eingeschränkt. © dpa
Aldi, Kaufland, Rewe und Edeka sparen Energie: Schließen jetzt alle früher?
Sparmaßnahmen
Supermärkte diskutieren wegen der Energiekrise über kürzere Öffnungszeiten. Aldi Nord setzt sie in einigen Filialen um. Andere Einzelhändler finden das nicht sinnvoll. Wir haben nachgehört.
Wenn Supermärkte und Discounter dem Beispiel von Aldi-Nord folgen, könnte es schwierig werden, nach Feierabend noch schnell Lebensmittel einzukaufen. Wegen der hohen Energiekosten liegt es nahe, die Öffnungszeiten einzuschränken.
Aldi Nord hat als erster Lebensmitteleinzelhändler bekannt gegeben, die Öffnungszeiten zahlreicher Märkte anzupassen. Diese würden ab 1. November um 20 Uhr schließen, um einen Beitrag zum Energiesparen zu leisten. Die Maßnahme gelte zunächst für den kommenden Winter. Während die Filiale in Geisecke auch jetzt schon um 20 Uhr schließt, hat die Filiale am Bahnhof regulär bis 21 Uhr geöffnet.
Ob die Aldi-Filiale am Bahnhof dann auch früher schließen wird, ist noch nicht bekannt. „Informationen zu einzelnen Standorten können wir Ihnen leider nicht geben“, teilte das Unternehmen auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die Anpassung der Öffnungszeiten würde aber „prominent in unseren Märkten und online ab dem 1.11.“ kommuniziert auf der Website aldi-nord.de. Wegen Umbaus hat die Filiale am Bahnhof zwei Wochen vom 21. November ab 18 Uhr bis zum 24. November komplett geschlossen.

Ob auch die Schwerter Aldi-Filialen ab 1. November eher schließen, ist noch nicht bekannt. © Maximilian Stascheit
Edeka plant keine Veränderung in den Schwerter Märkten. „Wir verstehen den Hintergrund der Entscheidung. Der Großteil der Energie in unseren Märkten fällt allerdings nicht für Beleuchtung, sondern für die Kühlung der Produkte an. Deshalb sehen wir derzeit keinen Anlass, unseren Kundinnen und Kunden einen reduzierten Service anzubieten“, teilt die Pressestelle mit.
Auch bei Rewe und Penny wird keine Verkürzung der Öffnungszeiten erwogen. Sprecher Thomas Bonrath erklärt dazu: „Die damit erzielbare Energieeinsparung wäre marginal. Denn auf (Kälte-)Technik entfällt mehr als die Hälfte des Energiebedarfs unserer Märkte und die ist unabhängig von den Öffnungszeiten.“
Grundsätzlich sei das Ziel, einen „größtmöglichen Beitrag zu den bundesweit notwendigen Einsparungen zu leisten“, ohne Einschränkungen für die Kundinnen und Kunden zu erzeugen. Deshalb würden die gesetzlich geforderten ergänzende Maßnahmen kontinuierlich geprüft.

Die Kaufland-Filiale in Schwerte bleibt für Kundinnen und Kunden bis 22 Uhr geöffnet. © Irina Höfken
Auch Kaufland räumt Energieeffizienz einen hohen Stellenwert ein, plant aber derzeit ebenfalls keine Einschränkung der Öffnungszeiten. Die Filiale „Am Dohrbaum“ bleibt weiter montags bis samstags bis 22 Uhr geöffnet. „Bei der Festlegung unserer Ladenöffnungszeiten stehen die Erwartungen unserer Kunden im Vordergrund. Dabei kommen die langen Öffnungszeiten insbesondere den Berufstätigen entgegen. Eine Verkürzung unserer Öffnungszeiten ist aktuell nicht geplant.“
Man setze ein „flächendeckendes Energiemanagement-System“ ein, um Energiesparpotenziale schnell zu erkennen und zu nutzen, heißt es. Kaufland beschäftige zudem ein „mehrköpfiges Energiemanagement-Team, das für eine messbare Reduzierung der Energiebezüge gesorgt hat und derzeit in verschiedenen Bereichen weitere Energiesparmaßnahmen prüft“.
Seit 2001 in der Redaktion Dortmund, mit Interesse für Menschen und ihre Geschichten und einem Faible für Kultur und Wissenschaft. Hat einen Magister in Kunstgeschichte und Germanistik und lebt in Dortmund.
