FBG oder RTG?
Ein Gymnasium muss bis 2017 zweizügig sein
Klartext in Sachen Schulpoltik: Der Rat der Stadt muss noch in diesem Jahr entscheiden, welches der beiden Schwerter Gymnasien künftig zweizügig und welches dreizügig weitergeführt wird. Nur einmal ist eine Ausnahme möglich.
Der Erste Beigeordneter und Schuldezernent Hans-Georg Winkler (v.l.) , Bürgermeister Heinrich Böckelühr, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann und Abteilungsdirektorin Susanne Blasberg-Bense vo der Bezirksregierung Arnsberg haben gestern die Vereinbarung zur künftigen Schulentwicklung in Schwerte unterzeichnet.
Dieser Klartext trägt seit Mittwochnachmittag die Unterschriften von Bürgermeister Heinrich Böckelühr und Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann. Der Christdemokrat aus Schwerte und der Sozialdemokrat aus Arnsberg haben diese Eckpunktevereinbarung gemeinsam mit Schuldezernent Hans-Georg Winkler und Abteilungsdirektorin Susanne Blasberg-Bense von der Bezirksregierung verhandelt.
Wie der Regierungspräsident am frühen Mittwochabend bei einer Pressekonferenz im Rathaus berichtete, hat er in den vergangenen Wochen den Eindruck gewonnen, in Schwerte könnte der Schulfrieden gefährdet sein. „Bei allem Respekt vor der politischen Auseinandersetzung: Sobald Eltern desorientiert sind, muss man miteinander reden“, erklärte Bollermann am Mittwoch und betonte gleichzeitig den Respekt seiner Behörde vor dem Elternwillen und der Autonomie des Rates.
2016/2017 ist eine einmalige Ausnahme möglich
Zurück zu den Gymnasien: Nach der Gründung der zweiten Gesamtschule bleiben für sie nur noch fünf Züge übrig, für Schwerter Kinder wohlgemerkt, das betonten Bollermann und Blasberg-Bense am Mittwoch noch einmal. Sollten die Anmeldezahlen 2016/2017 sechs gymnasiale Züge erforderlich machen, lasse das Schulgesetz einmalig eine Ausnahme zur Bildung eines sechsten Zuges zu - danach aber nicht mehr.
Um die Schwerter Schulen mit Kindern aus Nachbarstädten aufzufüllen, bedürfe es, so Bollermann, einer Beschulungsvereinbarung, die die Übernahme sämtlicher Kosten durch die Stadt Schwerte beinhalte. Eine freiwillige Leistung, die der Regierungspräsident einer Stärkungspaktkommune jedoch nicht genehmigen könne.
Blasberg-Bense macht Gymnasien Mut
Damit ist klar: Der Rat muss demnächst entscheiden, welches der beiden Gymnasien künftig nur noch zwei Eingangsklassen bildet. Böckelühr machte schon am Mittwoch klar, dass die Verwaltung für die entscheidende Ratssitzung im Dezember keine Empfehlung abgeben werde. „Da dürfen wir fürs nächste Halbjahr eine muntere Diskussion erwarten“, prognostizierte der Bürgermeister. Und der Regierungspräsident bestätigte: „Das ist eine schwierige Entscheidung.“
Susanne Blasberg-Bense machte den Gymnasien Mut und betonte, dass auch an zweizügigen Schulen mit hoher Qualität gearbeitet werde – nicht zuletzt durch Kooperationen mit anderen gymnasialen Oberstufen.
Kurzfristige Pressekonferenz
Bezirksregierung und Stadt Schwerte hatten kurzfristig zu einer Pressekonferenz in prominenter Besetzung eingeladen: Die aktuellen schulpolitischen Beschlüsse wurden im Rathaus von Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Bürgermeister Heinrich Böckelühr, Abteilungsdirektorin Susanne Blasberg-Bense und dem Ersten Beigeordneten und Schuldezernent Hans-Georg Winkler erklärt. Im Mittelpunkt stand der Beschluss zum Aufbau einer zweiten Gesamtschule.