Altbürgermeister, besonders verdiente Ehrenamtler, schlicht Menschen, die das Bild Schwertes prägen, werden mit dem Ehrenring der Stadt ausgezeichnet. Eine ganze Reihe der Träger dieses Rings versammelten sich am Montagabend (19.12.) im Ratssaal. Formell handelte es sich um eine außerordentliche Ratssitzung, zu der auch etliche Kommunalpolitiker kamen. Doch eigentlich ging es nur um einen Tagesordnungspunkt, die Verleihung eines weiteren Ehrenrings.
Der 47. Träger des Rings
Der 47. Träger dieser höchsten Auszeichnung der Stadt ist der langjährige Vorsitzende der GWG, Jürgen Tekhaus. Bürgermeister Dimitrios Axourgos eröffnete die Sitzung und begrüßte neben den Gästen und dem Hauptakteur auch den Dortmunder Planungsdezernenten Ludger Wilde. Er hielt die Laudatio auf Tekhaus.
Seit 1965 bei der GWG
Bereits 1965 trat Tekhaus in die damals noch eher kleine Schwerter Wohnungsbaugenossenschaft ein. Zuvor hatte er bei Bürobedarf Kockelke den Beruf des Einzelhandelskaufmanns erlernt. Bereits 1972 wurde er zum Geschäftsführer bestellt. In seine Amtszeit fällt der Aufstieg der GWG zu einer festen Größe in Schwerte.
Als Jürgen Tekhaus zum Geschäftsführer bestellt wurde, bestand das Angebot der GWG aus nicht einmal 600 Wohnungen. Von seinem Vorgänger übernahm er noch den Bau eines 24-Familien-Hauses hinter dem Lidl-Markt am Eschenweg. Das Problem: „Wir hatten keine Grundstücke mehr und konnten nicht bauen.“
Mit einer Erbengemeinschaft einigte er sich über den Kauf eines ausgedehntes Areals an der Einmündung Holzener Weg/Sauerlandstraße. Dort zog er sein erstes Großprojekt hoch. Es fiel in eine Zeit, als gerade sehr viele Spätaussiedler aus Osteuropa nach Schwerte zogen. Innovativ wurde gleich auch ein Nahwärmenetz aufgebaut. Denn was die CO2-Bilanz betrifft, ist die GWG bis heute stadtweit an der Spitze der Bewegung.

Das lobte auch Bürgermeister Dimitrios Axourgos: „Wenn du einmal Erfolg hast, kann es Zufall sein, wenn du zweimal Erfolg hast, könnte es Glück sein, aber wenn du dreimal Erfolg hast, ist es Fleiß und Tüchtigkeit.“ Und wie Laudator Ludger Wilde betonte, hatte Jürgen Tekhaus Erfolg: In seiner Amtszeit verzehnfachte sich die Bilanz der GWG.

In seiner Rede bedankte sich Tekhaus vor allem bei den Mitstreitern in der Genossenschaft. Denn eigentlich sei der Ehrenring ja auch eine Auszeichnung für die GWG. „Ich teile ihn mit den vielen Aufsichtsratsmitgliedern und Vorstandskollegen, die mich in den 50 Jahren begleitet haben“, so Tekhaus.
Und auch die Kommunalpolitik ließ er nicht außen vor. So sagte er in Richtung der anwesenden Ratsmitglieder: „Ohne ihre Unterstützung und die ihrer Vorgänger wäre es nicht möglich gewesen, dass die GWG sich so entwickelt hat.“
Ring sitzt wie angegossen
Bei der eigentlichen Übergabe des Rings scherzte Bürgermeister Dimitrios Axourgos: „Das ist jetzt ein wenig wie bei einer Hochzeit.“ Und Tekhaus erklärte in seiner kurzen Rede: „Dieser Ring sitzt wie angegossen.“ Und er wisse diese Ehrung zu schätzen.
Bis zum 31. Dezember 2022 ist Jürgen Tekhaus übrigens als Vorstand der Genossenschaft gewählt. Mit dem Erreichen des 75. Lebensjahres muss er dann aber ausscheiden – die Satzung will es so.
Viele Gratulanten
Mit einer langen Schlange von Gratulanten endete die Sondersitzung des Stadtrates. Und Jürgen Tekhaus gab den Gästen noch mit auf den Weg: Wer die Chronik zum 125-jährigen Bestehen der GWG noch nicht besitzt, könne sich gerne bei ihm melden, dann bekäme man ein Exemplar. Denn das Buch zum Jubiläum hat der Genossenschaftschef selbst geschrieben. Mit vielen Anekdoten aus der jüngeren Geschichte.
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