Diskussion um Schulstandort: „Wahrscheinlich haben Sie keine Kinder.“

© Ing Rous

Diskussion um Schulstandort: „Wahrscheinlich haben Sie keine Kinder.“

rnTheodor-Fleitmann-Schule

Kaum war der Beschluss zum neuen Standort der Theodor-Fleitmann-Schule raus, gab es auch schon Gegenstimmen und eine Bürgerinitiative. Der schlägt aber nun mehr Gegenwind als den Holzenern entgegen.

Schwerte

, 05.07.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kaum war der neue Standort für die Theodor-Fleitmann-Gesamtschule öffentlich bekannt gegeben, gab es bereits erste Proteste, vor allem im Internet. In Facebook wurde das Thema heiß diskutiert und auch gegen den neuen Standort gibt es bereits eine Bürgerinitiative. Deren Argument: Warum wird für den Schulneubau freie Fläche versiegelt?

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Fest steht, dass es in Wandhofen deutlich weniger Nachbarn trifft, die von dem Bau betroffen sind. Allerdings wird auf jeden Fall ein Stück Freifläche geopfert. Und das stößt nicht überall auf Gegenliebe. Auf Facebook gründete sich eine Gruppe „Bürgerinitiative Wandhofener Kreinberg“, die in zwei Tagen bereits 127 Mitglieder sammelte. „Wir haben uns dazu entschlossen, diese Entscheidung nicht kampflos hinzuzunehmen“, schreiben sie in der Ankündigung.


Keine Chance, dem Klimawandel entgegen zu wirken

Doch es gibt auch Gegenstimmen, die sich laut und oft auch polemisch zu Wort melden. So schreibt Karl-Heinz Schimpf aus dem Vorstand der Linken: „Wahrscheinlich haben die Bürgerinitiativler keine Kinder, Schule und Bildung ist ihnen egal. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche ist doch kein Naturschutzgebiet.“ Andere argumentieren dagegen: „In Schwerte wird mit einer Geschwindigkeit versiegelt , was das Zeug hält . Die nächsten Generationen haben gar keine Chance mehr, dem Klimawandel entgegenzuwirken.“ Insgesamt ist der Ton im Internet eher rau, die Diskussion oft persönlich.

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Der Wandhofener CDU-Ratsherr Stefan Simon lud bereits für Samstag auf den Wandhofener Kreinberg ein. „Es gibt noch keine Zeichnungen oder Pläne, damit wird jetzt erst nach dem Standortbeschluss vom Mittwoch begonnen.“ Simon bat die Wandhofener und alle Schwerter abzuwarten, wie die genauen Planungen aussehen werden. „Es ist nicht zielführend, immer sofort alles schlechtzureden. Die Schule an der Hagener Straße bringt für Wandhofen auch viele Vorteile“, so Simon. Etwa 25 Menschen waren seinem Aufruf gefolgt. Fast drei Stunden habe man diskutiert, schrieb er am Sonntag in einer Pressemitteilung.

CDU hätte Standort am neuen Sportplatz bevorzugt

Dabei machte er auch noch einmal klar, dass die CDU einen Standort im neuen Gewerbegebiet neben dem geplanten Sportplatz in Wandhofen favorisiert hatte.

Mitten durch den neuen Standort, so die CDU, führe auch eine Ferngasleitung, das müsse bei der Planung beachtet werden.

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Bürgerinitiative: „Treffen war nicht so einvernehmlich“

Doch bereits am Montag meldete sich die neu gegründete Bürgerinitiative zu Wort. Für sie war Catharina Seelig bei der Diskussion mit Stefan Simon. Anders als die Pressemitteilung der CDU darstelle, sei man sich dort gar nicht einig gewesen. „Die anwesenden Bürger waren entsetzt, dass die Stadt sie nun vor vollendeten Tatsachen setzt. Keinerlei Info vorab. Dieses ist nun der einzige Ort, der nun als Standort für den Neubau geplant ist“, so Seelig.

Vor allem Frage man sich aber, warum ein Standort am künftigen Gewerbegebiet, in dem auch der neue Sportplatz geplant ist, nicht ins Auge gefasst wurde, habe zu Unmut geführt.

Schule betont, wie wichtig der Neubau ist

Auch die betroffene Schule meldet sich am Freitag (2.7.) mit einer Presseerklärung zu Wort: Man freue sich sehr, dass eine Entscheidung für einen Standort getroffen ist. Und man wolle sich gerne in den Planungsprozess mit einbringen. Der Didaktische Leiter der Schule, Ben Alze, hatte bereits bei der Ratssitzung im Mai ein eindringliches Plädoyer dafür gehalten, wie dringend die Schule ein neues Gebäude braucht.