Diese Kräuter wachsen an der Ruhr in Schwerte

Tipps einer Pflanzenfreundin

Brigitte Mosebach ist eine Pflanzenfreundin und inzwischen auch Expertin für heimische Pflanzen. Mit offenen Augen läuft sie stets durch die Natur, hatte früher immer den Pflanzenführer griffbereit. Ihr Wissen hat sie mit uns bei Spaziergängen entlang der Ruhr geteilt. Sehen Sie selbst, wo Sie Zutaten für einen Salat pflücken können und wovon Sie lieber die Finger lassen sollten.

Schwerte

, 20.06.2015, 04:02 Uhr / Lesedauer: 1 min
Kräuter und essbare Pflanzen sind an der Ruhr überall zu finden, Beinwell und Brennessel.

Kräuter und essbare Pflanzen sind an der Ruhr überall zu finden, Beinwell und Brennessel.

In ganz Schwerte gibt es viel zu entdecken. An den Ufern der Ruhr findet der aufmerksame Betrachter über den Jahreslauf viele Pflanzen, die nicht nur an sich erstaunlich sind, sondern zum Großteil auch essbar oder medizinisch nutzbar sind.

"Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir früher an den Blüten gezogen haben und den Nektar pur genossen haben, heute ist der Umgang mit den Pflanzen nicht mehr so selbstverständlich, dabei steht so vieles direkt vor unseren Füßen", sagt Brigitte Mosebach.

"Mehr Frieden durch Natur"

Der intensive Blick auf die Uferpflanzen schult nicht nur die Augen sondern kann auch den Salatteller und die Teekanne bereichern. "Ich kann sagen, Wenn wir mehr Gärten anlegen und uns intensiver mit der Natur beschäftigen würden wir in einer friedlicheren Welt leben - auch wenn mir die Rehe gerade mein Geranium abfressen."

Aber Achtung: Einige Vertreter stehen auch unter Naturschutz, von beliebten Hundestrecken ist abzuraten und manche grünen Vertreter sind sogar giftig oder können Allergieschübe auslösen. Ein genauer Blick lohnt allemal.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Eine Kräuterwanderung an der Ruhr

Wer aufmerksam ist und sich ein bisschen auskennt, kann entlang der Ruhr über das Jahr viele Pflanzen entdecken. Der intensive Blick auf die Pflanzen schult nicht nur das Auge, er kann sich auch geschmacklich lohnen: Viele Pflanzen machen sich in der Küche oder als Medizin gut. Aber aufgepasst: Nur wer sich bei der Bestimmung einer Pflanze ganz sicher ist, sollte zugreifen - sofern sie nicht unter Naturschutz steht.
16.06.2015
/
Station 1 führt uns an die Ruhr am Übergang der Ruhrstraße aus Holzwickede zum Lenninghauser Weg nach Iserlohn, unterhalb von Opherdicke.© Foto: Andrea Reinecke
Beinwell: Beim Beinwell kann es leicht zu einer Verwechselung mit dem Borretsch kommen. Dort stehen die Blütchen aber die kleinen Sterne senkrecht in die Höhe, während der Beinwell seine hängenden Blütenkelche unter den dicken Blättern versteckt. Gerade die Wurzel wird für Salben verwendet. In den schmerzlindernden Salben wie Kytta ist Beinwell enthalten. Essen oder Trinken sollte man Beinwell nicht.© Foto: Andrea Reinecke
Giersch: Die Gärtnerpest blüht mit feinen weißen Blütendolden und schwebt in Kniehöhe. An der Ruhr fühlt er sich wohl. Die jungen, fünfgliedrigen Blätter eignen sich für Pesto und sind leicht bitter. Erkennbar ist der Giersch auch an seinen markanten dreieckigen Stiel.© Foto: Andrea Reinecke
Taubnessel: Die Taubnessel lässt sich zum Beispiel. zusammen mit Johannisbeeren und Melone zu einem Smoothie mixen. Die Blätter sind ebenfalls für eine Kräuterbutter geeignet oder aber als Gemüse und Salat genießbar.© Foto: Andrea Reinecke
Station 2 liegt am Haus Ruhr in Villigst, Höhe Iserlohner Straße 25. Dort ist ein kleiner Steg, der auch gern von Anglern genutzt wird.© Foto: Andrea Reinecke
Ackersenf: Seine bis zu einem Meter tief reichenden Wurzeln machen den Ackersenf zum Überlebenskünstler. Die Knospen können wir Brokkoli verzehrt werden. Die Samenkapseln und die Blätter dienen als Gewürz. Der Ackersenf ist zudem eine hervorragende Bienenweide.© Foto: Andrea Reinecke
Butterblume: Der Hahnenfuß ist in der kriechenden und stehenden Variante heimisch. Auch wenn es der Name im Volksmund suggeriert: Alle Pflanzenteile sind giftig und sollten nicht verzehrt werden. Antibiotische Wirksamkeit wird zwar attestiert, aber die Butterblume sorgt auch für Allergien und Vergiftungserscheinungen.© Foto: Andrea Reinecke
Knoblauchsrauke: Die Blätter der Knoblauchsrauke sind ein herber Salat. Die unverwüstliche Pflanze kommt mit wenig aus und siedelt sich auch auf Schuttplätzen oder an den Kieselstellen des Flusses an. Überschwemmungen nimmt sie gelassen hin. Die zarte weiße Blüte wandelt sich später zu schmalen Samenkapseln.© Foto: Andrea Reinecke
Nachtnelke: Die rote Nachtnelke ist mit zierlichen Blüten geschmückt. Sie riecht nicht und wird zur Herstellung der Bachblüten herangezogen. Ihr Blüten öffnen sich nur am Tag. Legenden ranken sich um die Pflanze, die in Variationen auch für den Garten im Angebot ist. Ein Brei aus den kleinen Samen soll vermeintlich gegen Schlangenbisse helfen.© Foto: Andrea Reinecke
Station 3 findet sich am Kanuverein in Schwerte.© Foto: Andrea Reinecke
Gelbe Sumpfiris: Die schöne gelbe Sumpfiris ist eine imposante Erscheinung und eine geschützte Art. Sie steht sehr gerne mit den Füssen im Wasser und hat sich daher auch an der Ruhr ihren Platz gesucht. Sie darf nicht gepflückt, beschädigt oder ausgegraben werden.© Foto: Andrea Reinecke
Löwenzahn: Die Pusteblume ist mit ihren jungen Blättern durchaus schmackhaft. Als Pesto oder Salat, in gehackter Form in der Kräuterbutter oder aber als Tee leistet sie Dienste und wird oft verkannt. Das schlechte Image liegt wohl an ihrem Vorkommen auch auf ebenmäßigen Rasenflächen.© Foto: Andrea Reinecke
Die 4. und letzte Station liegt in Westhofen, gegenüber vom Campingplatz. Dort gibt es mehrere Zugänge zum Wasser und auch bei Anglern ist der Platz beliebt.© Foto: Andrea Reinecke
Brombeere: Sowohl die Blätter als Tee als auch die Früchte sind zum Genuss geeignet. Dabei sind die Brombeerblätter ein sehr herber Tee, der auch Schwangeren vor der Geburt von manchen Hebammen angeraten wird. Die Brombeeren sind Vitaminbomben, die sich in Marmeladen gut machen. Aber auch zu Eis im Pfannkuchen der als Saft sind sie beliebte Hausbegleiter, die in vielen Stellen an der Ruhr wuchern.© Foto: Andrea Reinecke
Weide: Der Weidenrinde werden besondere Eigenschaften zugesprochen. Ihre fiebersenkende Wirkung entfaltet ein kaltaufgegossener Tee, der dann langsam erhitzt und abgeseit wird. Zahlreiche medizinische Präparate enthalten Auszüge aus der Weidenrinde.© Foto: Andrea Reinecke
Gänseblümchen: Die Köpfe lassen sich essen und als Dekoration für den Salat verwenden. Aber Achtung: Aufpassen wo das Gänseblümchen steht: Hundelaufstrecken oder gedüngte Wiesen sind nicht ideal.© Foto: Andrea Reinecke
Holunder: Der Hollunder ist ein robuster Tausendkönner. Blüten lassen sich in Teig frittieren, Früchte später zu Saft kochen. Als Hausbaum gepflanzt galt der Holunder lange Zeit auch als Beschützer für Haus und Hof.© Foto: Andrea Reinecke
Schlagworte