
© Heiko Mühlbauer
Die CDU-Kandidaten für den Rat: Jünger, aber nicht viel mehr Frauen
CDU-Versammlung
Auch die CDU hat ihre Kandidaten für den Rat gewählt. Viele neue Gesichter sind darunter. Aber die selbst verordnete Frauenquote konnte man nicht einhalten.
Auf der Leinwand im Hintergrund liefen Symbolbilder und Überschriften zu den Themen, mit denen die CDU im Wahlkampf punkten will. Wirtschaftskompetenz und ein maßvoller Umgang mit dem städtischen Haushalt gehören auf jeden Fall dazu. Wer dies im Rat der Stadt umsetzen soll, das bestimmte eine Mitgliederversammlung am Mittwochabend in der Rohrmeisterei.
Der Aufbau der Halle war ähnlich wie beim SPD-Parteitag am Samstag an gleicher Stelle. Allerdings wurden bei den Christdemokraten nur die Ratskandidaten und die Reserveliste festgelegt.
Neue Mannschaft aufgestellt
Das Team für die Kommunalwahl unterscheidet sich in einigen Positionen von der Mannschaft, mit der man vor fünf Jahren in den Wahlkampf zog. Dennoch bleiben mit Hans-Georg Rehage und Fraktionschef Marco Kordt einige langjährige Ratsmitglieder dabei.
Und auch Politikerinnen und Politiker, die in der abgelaufenen Wahlperiode für die CDU im Rat waren, sind weiterhin dabei, wie Bianca Dausend, Bernd Krause und Guntram Nies-Von Colson. Aber vor allem ging es darum, die neuen Kandidaten vorzustellen. So treten Stefan Simon, langjähriger Vorsitzender Stadtelternschaft und Aynur Yavuz vom türkischen Elternverein neu für die Christdemokraten an.

Die Kandidaten der CDU für die Kommunalwahl 2020. © Heiko Mühlbauer
Programm soll Menschen an Kommunalpolitik heranführen
Seit einiger Zeit wirbt die CDU nicht nur neue Mitglieder an, sondern versucht, Menschen für die Kommunalpolitik zu begeistern. Bereits vor zwei Jahren hat die CDU ein besonderes Mentoring-Programm auf den Weg gebracht, bei dem Neueinsteiger von erfahrenen Kommunalpolitikerinnen und Neueinsteigerinnen von Kommunalpolitikern bei ihrem Einstieg unterstützt und über die Zeit begleitet werden. „Wir glauben, dass dieses Programm auch dazu beigetragen hat, dass wir so viele kompetente Einsteigerinnen und Einsteiger in die aktive Kommunalpolitik verzeichnen konnten“, sagt Parteichef Egon Schrezenmaier.
Schrezenmaier wird die Reserveliste der CDU bei der Kommunalwahl 2020 anführen, noch vor dem Fraktionschef Marco Kordt. Vorn auf der Liste stehen auch Bianca Dausend, Bernd Krause und Carsten Böckmann. Die Reserveliste bestimmt, welche Kandidaten, die ihren Wahlkreis nicht direkt gewonnen haben, in den Rat einziehen.
Probleme mit dem Frauen-Quorum
Anders als die SPD, bei der ja jeder zweiter Platz auf der Liste und jeder zweite Wahlbezirk mit einer Frau besetzt wird, hat die CDU in ihren Statuten ein Quorum verabschiedet. Das bedeutet, jeder dritte Listenplatz und ein Drittel der Wahlbezirke sollen mit Frauen besetzt sein.
Allerdings fehlt der Schwerter CDU dazu eine Kandidatin. „Wir haben viele Frauen aus unseren Reihen angesprochen, am Ende hat es aber bei vielen nicht gepasst“, so Parteichef Schrezenmaier. Fünf weibliche Kandidaten bei 19 Wahlkreisen, dennoch glaubt Schrezenmaier, dass die CDU weiblicher und jünger geworden ist. Und das stimmt, weil vor fünf Jahren nur vier Frauen bei der CDU zur Wahl antraten. Jüngster Kandidat ist übrigens Jens Pachowiak mit 29 Jahren.
Parteichef Egon Schrezenmaier stimmte die 55 stimmberechtigten Mitglieder auf den anstehenden Wahlkampf ein: Dabei ginge es auch darum, die Stadt in den Zeiten nach der Corona-Pandemie und der damit verbundenen finanziellen Belastung weiter liebenswert zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.
Sie wollen für die CDU in den Rat einziehen
Carsten Böckmann, Sven Wiggermann, Sascha Enders, Nicole Schelter, Bianca Dausend, Marco Kordt, Volker Borchert, Kim Jörn Raukohl, Regina Zurnieden genannt Döhmann, Peter Michael Bednarz, Annette Christel Neuert, Aynur Yavuz, Jens Pachowiak, Stefan Simon, Guntram Nies-van Colson, Egon Schrezenmaier, Herbert Matthias Hamacher, Hans-Georg Rehage und Bernd Krause.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
