Mit viel Eifer hatten die Mitglieder des Bürgerschützenvereins Lichtendorf-Geisecke 1838 nach vier Jahren Zwangspause das Königsschießen auf dem Vereinsgelände vorbereitet. Zwischen Schießstand, Zelt der Schießaufsicht und Schützenhalle umlagerten mehr als 200 Gäste die Getränke- und Verpflegungsstände.
Nach Regimentsappell und Ausschießen der Kinderschützenkönigin hatte Bürgermeister Dimitrios Axourgos den ersten Schuss auf den prachtvollen Vogel abgegeben. Der hieß übrigens Olaf – zu Ehren des unlängst verstorbenen Vereinsmitgliedes Olaf Rose.
Kinderschützenkönigin wurde die 8-jährige Tina Viethen auf der elektrischen Schießanlage in der Halle. Sie wird noch entscheiden, ob sie sich einen Kinderkönig oder eine Adjutantin erwählt, tritt als Königin aber in jedem Fall die Nachfolge ihrer großen Schwester an.

Wetter verhagelt die Live-Musik
Während die Kinder auf der Hüpfburg herumturnten, mussten die Festgesellschaft, die Versammelten Majestäten und Vorstände der Nachbarvereine sowie der Freiwilligen Feuerwehr auf Live-Musik verzichten. Die Band hatte kaum aufgebaut, noch keinen Ton gespielt, da musste sie schon wieder einpacken. Der Regen war in die elektrische Anlage gelaufen, setzte die Musiker außer Gefecht. Das Königsschießen aber konnte ohne Weiteres stattfinden.
20 Vereinsmitglieder hatten sich auf die Schützenliste setzen lassen. Zunächst mit Kleinkalibergewehr schossen sie auf Reichsapfel, Zepter und Krone des hölzernen Vogels, der hoch oben im Kasten auf der Stange thronte. Unter ihnen fieberte auch Frank Blum, seit Ausscheiden des letzten Königspaars Kronprinz des Vereins, auf den Abschuss hin. Nachdem die Insignien gefallen waren, wechselten die Schützen auf Schrotmunition, mit der sie die Flügel herunterschossen, den Leib des Vogels attackierten.
Mit dem 359. Schuss
Schützenkönig zu sein, ist verbunden mit viel persönlichem und – so wissen es die Insider – auch finanziellem Engagement. Da verwunderte es nicht, dass so manche Schützen ihre Anwärterschaft abmeldeten, als der Abschuss des Vogels näher rückte. Vier Kandidaten verblieben schließlich, als der 1. Vorsitzende Axel Schneider die heiße Phase einläutete.
Neben dem Kronprinzen wollten noch Justine Schneider, Markus Gassen und Andreas Lechte die letzten Schüsse wagen. Dazu wurde nun die in der Schießvorrichtung eingespannte Waffe mit Königsmunition bestückt, einer Kunststoffpatrone mit großem Bleigeschoss. Viele Durchgänge waren erforderlich, um den Vogel, von dem zuletzt nur noch ein Holzstück quer unter dem Befestigungsbolzen hing, vollständig herunterzuschießen.

Mit dem 359. Schuss fiel nach dreieinhalb Stunden endlich die Entscheidung: Frank Blum gelang der alles entscheidende Schuss. Überglücklich war der Kronprinz, der nun endlich König wird, nahm die Glückwünsche von Familie, Vereinskameraden und den zahlreichen Gästen entgegen. Ihm wird seine Partnerin Tina Schneider als Königin zur Seite stehen.
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