Umstrittenes Zitat bei Schwerter Demo „Die breite Bewegung gegen Rechts hat das nicht nötig“

Dr. Michael Herr aus Schwerte äußert sich zu einem Kommentar dieser Redaktion. Ein falsches Zitat bei einer Demo sei verzeihlich, der Hinweis aber richtig.

Dr. Michael Herr reagiert auf die Berichterstattung zur Demo gegen Rechts in Schwerte und schreibt zu einem Kommentar dieser Redaktion:

Die Journalistin Frau Trinkwald hatte in einem Kommentar darauf hingewiesen, dass von der Sprecherin des Schwerter Bündnisses gegen Rechts, Frau Nele Blase, der der AfD nahestehende Herr Rühling falsch zitiert wurde.

Zitat aus dem Leserbrief der SPD: „Sie [Frau Nele Blase] greift die abfällig gemeinte Bemerkung von Sebastian Rühling, das Bündnis sei ‚linksextrem’, auf und schließt alle Anwesenden augenzwinkernd solidarisch in diese Bezeichnung ein…“. Tatsächlich hatte der genannte Herr Rühling gesagt: „An einer Demo, die vom linksextremen Bündnis Schwerte gegen Rechts organisiert wird, werde ich nicht teilnehmen.“

„Als überzeugter Teilnehmer der Demonstration“

Die SPD weist zurecht darauf hin, dass sie Mitbegründerin des genannten Bündnisses gegen Rechts ist. Natürlich ist das Bündnis nicht linksextrem. Ich persönlich habe mich (als überzeugter Teilnehmer der Demonstration) in der Rede von Frau Nele Blase dennoch nicht in jedem Punkt repräsentiert gesehen. Ohne die Leistung von Frau Blase schmälern zu wollen, war es deshalb gut, dass auch andere Sprecher zu Wort gekommen sind.

Ist das falsche Zitat in diesem Fall akzeptabel im Sinne der guten Botschaft? Vor dem Hintergrund einer freien Rede von Frau Nele Blase ist das falsche Zitat verzeihlich. Hintergrund für falsche Zitate ist häufig der Wunsch als Vater des Gedanken.

Ich finde es richtig, dass die Journalistin Frau Trinkwald auf den Fehler hingewiesen hat. Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass die breite Bewegung gegen Rechts in unserer Bevölkerung es nicht nötig hat, sich durch falsche Zitate angreifbar zu machen. Das würde nur dem Gegner in die Hände spielen.

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