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Corona-Fälle in der JVA Schwerte: Mitarbeiter zuhause in Quarantäne
Covid-19
Wie schützt man Mitarbeiter und Gefangene vor Corona? Diese Frage stellte man sich in der JVA in Schwerte-Ergste frühzeitig. Jetzt gibt es die ersten Fälle: Zwei Mitarbeiter sind betroffen.
Jeder zweite Stuhl bleibt frei. So ist es schon seit Wochen in vielen Unternehmen und Einrichtungen – und auch in der JVA in Schwerte-Ergste. Dennoch: Ganz verhindert haben diese Maßnahmen nicht, dass Corona es hinter Gittern schafft.
Zwei Mitarbeiter sind positiv auf das Virus getestet. Das bestätigte Pressesprecher Sebastian Markus am Montag auf Anfrage unserer Redaktion.
„Das Personal ist eine kritische Stelle“, hatte Markus schon vor zwei Wochen erklärt. Schon in Vor-Corona-Zeiten hatte die JVA stark um neue Mitarbeiter geworben. Viele Stellen bleiben in Ergste wie in anderen Gefängnissen unbesetzt, weil an neue Mitarbeiter Vieles mitbringen müssten, wie es heißt.
Eher milder Krankheitsverlauf
Daraus folgt: Je mehr Mitarbeiter sich infizieren und nicht zum Dienst erscheinen können, umso enger wird es im Personalplan.
Man habe sich mit dem Gesundheitsamt des Kreises Unna eng abgestimmt, erläuterte Markus jetzt. Die beiden betroffenen Kollegen seien nun in häuslicher Quarantäne, die Krankheitsverläufe „unserer Kenntnis nach“ eher milde.
Gefangene treffen seltener aufeinander
Dennoch habe sich die Frage gestellt: Wer der Infizierten hatte zu wem Kontakt? Wer könnte sich also angesteckt haben? Weitere Tests sollen Klarheit bringen.
Schon seit Wochen treffen die Gefangenen verschiedener Trakte nicht mehr aufeinander, beispielsweise bei der Arbeit, bei kulturellen oder sportlichen Angeboten, in der Küche oder bei der Essensausgabe. So will die JVA das Infizierungs-Risiko möglichst gering halten.
Zudem sind sechs Inhaftierte entlassen worden. Sie müssen später zurückkehren in die JVA.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
