Schwerte wappnet sich gegen den Blackout Feuerwachen sollen zu Leuchttürmen werden

Schwerte wappnet sich gegen den Blackout: Feuerwachen als Leuchttürme
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Strom ist immer und nahezu überall verfügbar. Das war zumindest in den vergangenen Jahren in Schwerte so. Doch das Stromnetz ist europaweit verbunden – und es ist nicht unangreifbar.

Wenn zum Beispiel schwere Fehler an neuralgischen Stellen des Netzes auftreten, kann der Strom in Teilen Europas komplett ausfallen. Das sei allerdings unwahrscheinlich, so die Bundesnetzagentur. Wahrscheinlicher seien lokale oder regionale Stromausfälle bei Unglücken oder gezielter Sabotage.

Wachen mit Strom versorgen

Die Stadt Schwerte hat einen Arbeitskreis gebildet, der sich mit diesem Thema beschäftigt. Vor allem wurde die Frage gestellt, ob man für den Fall der Fälle gerüstet ist oder nicht. Das Ergebnis: Für rund 500.000 Euro müssten Stromaggregate angeschafft werden, damit man zumindest ein einfaches Notfallsystem bereitstellen kann.

Der Plan: Damit Menschen eine Anlaufstelle haben, Hilfe herbeirufen können, Informationen erhalten und gegebenenfalls empfindliche Medikamente wie Insulin lagern können, sollen die Feuerwachen mit ausreichend Strom versorgt werden. Die seien nämlich für die meisten Bürger der Stadt in einem Radius von zwei Kilometern erreichbar. Lediglich auf der Heide gibt es einige Häuser, die es weiter zur nächsten Rettungswache haben.

Hauptwache hat ein Aggregat

Aktuell ist in der Stadt, abgesehen von der Hauptwache Schwerte, kein Feuerwehrgerätehaus mit einer Notstromversorgung ausgestattet. Zur Umsetzung des Sicherheitskonzeptes sei es zwingend notwendig, diesen Zustand kurzfristig abzustellen, heißt es in einer Vorlage für den Rat der Stadt. Und weiter: „Aktuell ist davon auszugehen, dass bei einer kurzfristigen Freigabe der Haushaltsmittel und Bestellung der technischen Ausstattung, eine Installation noch in diesem Jahr durchgeführt werden kann, sodass die erforderliche Infrastruktur im Winter 2023 vorliegen kann.“

Auch das Rathaus und der Baubetriebshof der Stadt sollen mit Stromaggregaten ausgestattet werden, damit notwendige Reparaturarbeiten gewährleistet sind und zumindest Standesamt, Jugendhilfe und ähnliche Dienste aufrechterhalten werden.

Stromausfall
Stromausfälle sind in Deutschland verhältnismäßig selten. © picture alliance / Julian Strate

Auf die im vergangenen Herbst und Winter noch heiß diskutierte „Gasmangellage“ will sich die Stadt hingegen nicht vorbereiten. Nach Rücksprache mit anderen Kommunen im Kreis werden keine Wärmeinseln geplant. Die Stadt Unna hat die Infrastruktur für ein mögliches Wärmemobil an zwei Turnhallen geschaffen. „Allerdings sind die Anschaffungskosten für ein Mobil sehr hoch, daher nur ein Einspeisepunkt“, heißt es in einer Präsentation der Verwaltung für die Ratsmitglieder.

Der Rat der Stadt soll bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am Mittwoch (24. Mai), die Mittel für die insgesamt sieben Notstromaggregate freigeben, damit die noch in diesem Jahr angeschafft werden können.

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