Beulen, Kratzer, Kapselriss Gut erholt aus dem Urlaub zurück

Beulen, Kratzer, Kapselriss: Gut erholt aus dem Urlaub zurück
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Die schlimmsten Unfälle passieren im Haushalt, heißt es immer. Ich kann diesen Spruch widerlegen: Mir passieren Unfälle immer im Urlaub. Weshalb ich eigentlich jetzt schon wieder urlaubsreif wäre.

Es sind diese Kleinigkeiten, die mich immer wieder ereilen. Ich denke an Fuerteventura 2016 zurück, an den Hotel-Spielplatz. Die Jungs sind noch im Spielplatz-Alter. Ich klettere mit ihnen am Gerüst hinauf – und knalle mit der Nasenwurzel vor eine Stange, die oben quer vor der Kletterplattform angebracht ist. Rote Stange vor rotem Hintergrund, wohlgemerkt. Für kletternde Mütter also praktisch unsichtbar. Die Urlaubstage verbringe ich vollgepumpt mit Schmerzmitteln. Abgesehen davon, dass ich auf sämtlichen Urlaubsfotos aussehe wie eine Klingonin. Und die Nase knirscht an der Stelle heute noch.

Kopf weg!

In diesem Jahr sollte eigentlich nichts passieren – schließlich sind die Jungs aus dem Spielplatz-Alter raus. Und ich nach meinem Crash sowieso. Leider mache ich am ersten Urlaubstag auf Sardinien eine Begegnung der besonders unsanften Art – und zwar mit einer italienischen Schiebetür am Flughafen in Olbia. Die erst ordnungsgemäß aufgeht, dann aber viel zu schnell wieder zurasselt – und mich prompt am Kopf erwischt. Das Klingeln in meinem Schädel ist das gleiche Geräusch wie auf dem Spielplatz – nur dass sich die fette Beule diesmal seitlich am Hinterkopf befindet statt mitten im Gesicht. Was in Sachen Schmerzen absolut keinen Unterschied macht.

Zur Entspannung und Abkühlung tauche ich wenig später ab ins Meer. Was soll schon passieren im erholsamen Strandurlaub? Doch ich habe nicht mit meinem Sohn gerechnet, der sich ein SUP-Board ausgeliehen hat. Nach fünf Minuten hat der Bengel keine Lust mehr, und Mama darf die restliche halbe Stunde damit verbringen, bei Wellengang auf einem wackeligen Surfbrett zu balancieren – und dabei auch noch ein Paddel zu halten. Nach mehreren Stürzen ins Wasser oder direkt aufs Brett (und dann ins Wasser) hat die Beule am Kopf Gesellschaft von Kratzern und blauen Flecken bekommen. Den Rest des Urlaubs dümpele ich lieber auf meiner Luftmatratze herum.

Knacken und Reißen

Wieder zu Hause, möchte die Oma auf ihrem Balkon einen Kaffee mit mir trinken. Klingt doch ganz entspannend. Das Rollo hat sie wegen der Hitze etwas heruntergelassen. Sie kommt problemlos darunter hindurch, ist allerdings auch zehn Zentimeter kleiner als ich. Das Klingeln in meinem Schädel ist etwas leiser als sonst, das Rollo scheppert eher. Der Abdruck auf der Stirn ist entsprechend dekorativ. Gut, dass ich zurzeit einen Pony trage.

Kurz vorm ersten Arbeitstag fahre ich noch eben in den Edeka. Und schaffe es auf unerklärliche Weise, mir den Mittelfinger in einer der Türen in der Kühlabteilung einzuklemmen. Das Fingergelenk macht kein klingelndes Geräusch. Es ist eher ein Knacken und Reißen.

Zum Glück habe ich noch die Arnika-Salbe aus dem Urlaub zur Hand. Und trete am Montag pünktlich zum Dienst an – mit einem Brummschädel und neun funktionierenden Fingern. Und dem Gefühl, dass ich ganz dringend Urlaub brauche.

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