Betrunken durch die Rettungsgasse – Kamikaze-Fahrt über die A1 und die A44

Fast-Crash mit Polizei

Betrunken durch die Rettungsgasse gerast, nach einem Unfall weitergefahren, dann 40 Kilometer vor der Polizei geflohen – diese Kamikaze-Fahrt über A1 und A44 hat ein Mann (41) hinter sich.

Schwerte

, 04.12.2019, 13:46 Uhr / Lesedauer: 2 min
Durch die Rettungsgasse floh der Unfallfahrer. (Symbolbild)

Durch die Rettungsgasse floh der Unfallfahrer. (Symbolbild) © picture alliance / dpa-tmn

Alles begann auf der A1 bei Volmarstein: Am Dienstag gegen 16.30 Uhr sei der VW des 41-Jährigen aus Gütersloh zum ersten Mal aufgefallen, heißt es von der Polizei. Andere Autofahrer hätten erst gesehen, dass der VW in Schlangenlinien unterwegs gewesen sei.

Beim Stau an einer Baustelle habe der Fahrer dann nicht gebremst, sondern sei „mit hoher Geschwindigkeit“ durch die Rettungsgasse gerast. Der VW rasierte mehrere Spiegel ab. Der Fahrer stieg einmal sogar aus, nachdem der Wagen einem anderen Auto ins Heck gekracht war.

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Der Fahrer des anderen Autos – ein 19-Jähriger aus dem rheinischen Troisdorf – gab dem VW-Fahrer auch eine Karte seiner Versicherung. Dann aber stieg der 41-Jährige wieder ein, setzte zurück und raste weiter.

Zwischen Schwerte und der Raststätte Lichtendorf geriet der VW ins Visier von Polizisten. Sie verfolgten ihn im Streifenwagen, allerdings erfolglos – „unter anderem weil sich der Fahrer immer wieder zu riskanten Manövern und Beinahe-Crashs mit dem Streifenwagen hinreißen ließ“, schreibt die Polizei.

Im Autobahnkreuz Dortmund/Unna sei der VW dann abrupt auf die A44 gewechselt – „die Beamten verloren den Kamikaze-Fahrer zunächst aus den Augen“.

A44 hinter Unna: Plötzlich stand er auf dem Standstreifen

Viel weiter kam der Mann allerdings nicht. Die Polizisten in einem anderen Streifenwagen sahen den VW wenig später auf dem Standstreifen unmittelbar vor dem Parkplatz „Buchenhain“, der ziemlich genau in der Mitte von Fröndenberg, Unna, Werl und Wickede/Ruhr liegt.

Der Mann saß auf dem Fahrersitz und telefonierte. Und wollte offenbar auch zunächst nicht die Tür öffnen, obwohl die Polizisten das von ihm verlangten. Erst als die Beamten drohten, im Zweifelsfall auch die Scheibe einzuschlagen, gab der 41-Jährige auf.

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Er ließ sich festnehmen und stimmte auch einem freiwilligen Atemalkoholtest zu. Der lieferte einen Wert von mehr als 1 Promille.

Die Polizisten stellten den Führerschein des Güterslohers sowie den VW sicher, entließen ihn nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen aber auch wieder.

Was dem Mann abgesehen vom Fahren unter Alkoholeinfluss vorgeworfen wird: unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und missbräuchliches Benutzen der Rettungsgasse.

Polizei sucht Geschädigte

Wer hatte noch einen Zusammenstoß mit dem VW?

Möglicherweise haben sich noch nicht alle Geschädigten bei der Polizei gemeldet, deren Autos (oft Außenspiegel) beschädigt wurden. Waren Sie ebenfalls betroffen? Dann melden Sie sich bei der Autobahnpolizeiwache in Hagen unter Tel. 0231/132-4623.