
© Heiko Mühlbauer
Auf einem Feld an der Justizvollzugsanstalt sollen 26 Eigenheime entstehen
Bebauungsplan
Bauland ist knapp, die Nachfrage riesig: Vor allem nach den eigenen vier Wänden. Die GWG will deshalb eine Baulücke in Ergste schließen. Die liegt direkt neben der Justizvollzugsanstalt.
Nicht erst seit dem Beginn der Corona-Krise boomt der Markt für Eigenheime. Und während immer mehr Leute verzweifelt eine Immobilie suchen, wird es immer schwieriger, neues Bauland zu erschließen. In Ergste glaubt die Stadt Schwerte fündig geworden zu sein. Zwischen der JVA und dem sogenannten Musikantenviertel soll eine neue Siedlung entstehen. Ein Bebauungsplan wurde eingeleitet.
14 Doppelhaushälften und zwölf größere Einfamilienhäuser würden auf das Gelände passen, rechnet die GWG vor. Denn die Wohnungsgenossenschaft möchte das Gelände erschließen und bebauen und hat dazu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die kommt zu dem Ergebnis, dass an dieser Stelle durchaus eine neue Eigenheimsiedlung vorstellbar ist.
Das Baugebiet ist insgesamt rund 21.000 Quadratmeter groß und wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. An drei Seiten reicht es an die bestehende Bebauung heran, an einer Seite grenzt es an die B 236.
Lärmschutzwall soll die neuen Häuser schützen
Zu der hin soll ein Lärmschutzwall die neuen Häuser schützen. Der soll sich von der Ruhrtalstraße entlang bis zur Letmather Straße ziehen. 3 bis 3,50 Meter hoch müsste er laut den Plänen sein. Erschlossen würde das neue Gebiet über die Straßen im sogenannten Musikantenviertel, also die Schubertstraße. Denn eine Anbindung an die B 236 lehnt der Landesbetrieb Straßen ab.

So könnte die Bebauung aussehen. Das rote Feld links ist die JVA. Der Kreisverkehr, der in Ergste geplant ist, wurde bereits berücksichtigt. © Planquadrat
Infrastruktur stimmt, sagen die Gutachter
Im näheren Umfeld des Plangebiets befindet sich nördlich in etwa 310 Metern
die Johanniskirche und ein Jugendheim, ein evangelischer Kindergarten ist nördlich in 650 Metern, ein städtischer Kindergarten in 1,1 km in westlicher Richtung zu erreichen, rechnen die Gutachter der Machbarkeitsstudie vor. Etwa 800 Meter nordöstlich des Plangebiets befindet sich zudem die katholische Kirche St. Monika. Die nächste Grundschule, die evangelische Grundschule Ergste, liegt in einer Entfernung von rund 1,3 km; hier befindet sich auch ein weiter Kindergarten.
Schwieriger wird es bei den weiterführenden Schulen, die sind in größerer Distanz gelegen. Das Schulzentrum am Bohlgarten mit der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule befindet sich 5,5 km entfernt vom Plangebiet. Die beiden Gymnasien etwa 4 Kilometer entfernt. Allerdings sind die Supermärkte an der Letmather Straße keine 500 Meter entfernt.
Bebauungsplanverfahren noch ganz am Anfang
Der Ausschuss für Planen, Bauen und Wohnen des Rates hat im Februar die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Innerhalb dieses Verfahrens gibt es allerdings noch einige Hürden zu überwinden. So muss eine Bürgerbeteiligung durchgeführt werden.
Und dass die nicht unbedingt einfach wird, kann man bereits jetzt in den Sozialen Netzwerken sehen. Vor allem Anwohner habe Sorge, dass der Verkehr in den Anliegerstraßen zunimmt. Es gibt aber auch Kommentatoren, die darauf hinweisen, dass es sich bei dem Plangebiet um Bauerwartungsland handelt, dass einst bereits als Erweiterung der Siedlung rund um Beethoven- und Schubertstraße gedacht war.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
