Bauantrag für Sportanlage Wandhofen eingereicht Bau über 2 Millionen Euro teurer als geplant

Sportanlage Wandhofen: Bau über 2 Millionen Euro teurer als geplant
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Stefan Erdmann, Leiter des Bauordnungsamtes der Stadt Schwerte, nahm am Dienstag (22.11.) den Bauantrag entgegen. Bürgermeister Dimitrios Axourgos sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ und einem „großen Schub“ für den Vereinssport.

So berichtete die Stadt am Mittwoch (23.11.) über den Fortschritt bei der geplanten Sportanlage Wandhofener Bruch. Im Bauausschuss am Mittwochabend wurde das Thema dann aber nicht mehr so euphorisch behandelt. Denn die angepeilten Kosten sind schon jetzt erheblich höher als man einst geplant hatte.

Beachvolleyball und Fußball

Irina Becker vom Amt für Gebäudemanagement der Stadt stellte die Pläne vor. Das Sportzentrum Wandhofener Bruch sieht neben einer Beachvolleyballanlage und dem zentralen Fußballplatz noch ein Kleinspielfeld, eine öffentliche Multifunktionsfläche und eine ebensolche Spielfläche vor. Zudem wird ein Vereinsgebäude gebaut.

Am östlichen Rand entsteht eine Parkfläche mit Lademöglichkeiten für Elektromobilität. Ein Gebäudequerschnitt zeigt eine Gastronomie und viele Kabinen; eine weitere Zeichnung eine Gebäudefront. Man habe das in vielen Sitzungen mit den Vereinen erarbeitet.

Plan Sportzentrum Wandhofener Bruch
So soll der Gebäude- und Tribünentrakt des Sportzentrums Wandhofener Bruch aussehen. © Repro Heiko Mühlbauer

Das Problem: Mittlerweile geht man von Baukosten von 8,9 Millionen Euro aus. Bei Planungsbeginn waren es noch 6,26 Millionen Euro. Und es sind nicht nur die reinen Baukosten, die die Zahl in die Höhe getrieben haben. Neben den Kostensteigerungen durch die Krisen habe man bei der ersten Planung nicht berücksichtigt, dass auch ein Kunstrasenplatz eine Bewässerungsanlage brauche. Die neue Gesetzgebung habe eine Photovoltaik-Anlage zur Pflicht werden lassen. Die sei nun ebenso in den Planungen berücksichtigt worden wie die Bewässerung – und auch einige andere Kleinigkeiten kamen dazu.

2,7 Millionen Euro vom Bund

Grundsätzlich sollte sich der Bau der Sportanlage durch den Verkauf der beiden Sportplätze und des Grundstücks des ehemaligen Allwetterbades refinanzieren. Sechs Millionen Euro wollte man damals für die Flächen haben. Da der Bund 2,7 Millionen Euro Förderung zugesagt hatte, ging man offiziell davon aus, dass man ein Geschäft machen würde.

Beim Bauausschuss fiel diese Aussicht auf wenig Zustimmung: „Ich kenne alle Sportplätze in der Umgebung, ich finde das ein bisschen überzogen. Alleine, wenn ich das Gebäude sehe“, sagte CDU-Ratsherr Sascha Enders. Und auch Michael Rotthowe von den Grünen betonte: „Das ist der schönste Sportplatz, den ich je gesehen habe.“

Kosten im Rahmen

Baudezernent Christian Vöcks verteidigte indes die Planung. „Wir haben sehr intensive Gespräche mit den Nutzern. Alle Einsparungen, die möglich waren, haben wir auch gemacht.“ Im Übrigen bewege man sich trotz zusätzlicher Bauleistungen im Rahmen der derzeitigen Kostensteigerungen in der Baubranche. Ralf Haarmann (SPD) ergänzte: „Immerhin haben zwei Vereine dafür ihre Sportstätte aufgegeben.“

Harald Becker von der FDP trieben auch die Kosten um. „Gibt es überhaupt noch eine Möglichkeit, da was einzusparen?“ Die klare Antwort von Baudezernent Christian Vöcks: „Wenn wir nicht das Objekt im Ablauf stören wollen – der Bauantrag ist eingereicht – dann können wir an großen Sachen nichts mehr ändern.“ Und auch die Förderungssumme sei fix, sie werde durch den Anstieg der Baukosten nicht weiter erhöht.

Der Bauantrag für das Sportzentrum ist gestellt. Das Bild zeigt v.l. Dirk Wever, Sarah Porbeck, Stefan Erdmann, Bernd Arnhold, Dimitrios Axourgos und Dirk Klüh (VfL).
Der Bauantrag für das Sportzentrum ist gestellt. Das Bild zeigt (v.l.) Dirk Wever (TuS Wandhofen), Sarah Porbeck (VV Schwerte), Stefan Erdmann, Bernd Arnhold (VfL Schwerte), Dimitrios Axourgos und Dirk Klüh (VfL Schwerte). © Ingo Rous (Stadt Schwerte)

Den Bauantrag hatte die Stadt am Dienstag bei ihrer Bauordnung eingereicht und dazu am Mittwoch eine Pressemitteilung auf der Internetseite der Stadt veröffentlicht. Hier werden auch Vertreter der Vereine VfL Schwerte, TuS Wandhofen und VV Schwerte zitiert, die alle die Wichtigkeit der Anlage betonen. Sarah Porbeck aus dem Vorstand des VV Schwerte sehe sogar gute bauliche Voraussetzungen für einen Landesleistungsstützpunkt im Beachvolleyball.

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