Arbeiter stoßen auf geheimnisvollen Schacht

Am Schwerter Busbahnhof

Elf Meter in die Tiefe, der Innendurchmesser gut und gerne drei Meter: Ein gewaltiger gemauerter Schacht tat sich vor den Tiefbauern auf, die derzeit den Schwerter Busbahnhof umgestalten. „Ein Relikt aus alter Zeit“, sagte Andreas Kruse, Bauleiter der zuständigen Stadtentwässerung (SEG). Keiner wisse, woher es stamme.

SCHWERTE

, 14.04.2016, 03:38 Uhr / Lesedauer: 1 min

Beim Abfräsen der alten Asphaltdecke war in dem Bereich zur Margot-Röttger-Rath-Straße ein verriegelter massiver Eisendeckel zum Vorschein gekommen. Er verdeckte die Einstiegsluke in der schweren Betonplatte, die den Schacht abdeckte. Nach dem Öffnen waren im Halbdunkel des Abgrunds Einstiegsleitern und rostige Eisenklammern zu entdecken.

Gekappte Stromleitungen

Diese führen in dem Backsteinrund nach unten, begleitet von längst gekappten Stromleitungen auf Porzellan-Isolatoren.

Auf halber Höhe, in knapp fünf Metern Tiefe, zeigte sich sogar ein angemodertes Holzpodest. Diese Einrichtung sei früher aus Sicherheitsgründen üblich gewesen, berichtete Kruse. Trotzdem wäre es natürlich viel zu gefährlich gewesen, zur Erkundung hinabzuklettern. Diese Aufgabe wurde deshalb gestern einer Kamera überlassen.

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„Man sieht, dass unten Wasser reinströmt“, erklärte Kruse anschließend. Dort habe sich die Röhre im letzten Teilstück auf einen Durchmesser von etwa 1,50 Meter verjüngt. Heimatvereins-Vorsitzender Uwe Fuhrmann wollte bei einem Ortstermin nicht ausschließen, dass das Wasser von dem früheren Bach Becke stammen könnte, der der angrenzenden Straße ihren Namen gab. Anhand alter Karten konnte er zeigen, dass die früher einen ganz anderen Verlauf – viel näher vor dem Bahnhofsgebäude – nahm.

Loch muss verfüllt werden

Bei einem früheren Umbau des Busbahnhofs Anfang der 1970er-Jahre waren dort Gebäude abgerissen worden, um die Fahrbahn zu verschwenken.

Möglicherweise gehörte der jetzt gefundene Schacht zu einem Hausbrunnen. „Wir können ihn nicht so lassen“, sagte Kruse. Das Loch müsse verfüllt werden. Die Baumaßnahme für den Busbahnhof werde dadurch aber nicht verzögert.

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