
© Richard Hübner/Pro Sieben
Annalotta nach GNTM-Aus: „Heidis Entscheidung ist unverständlich für mich“
GNTM 2022
Annalotta ist in der neunten Folge von Germany’s Next Topmodel ausgeschieden. Im Interview erzählt sie, wie sie diesen Moment erlebte – und was es mit dem Drama um Lieselotte auf sich hat.
Annalotta (21) war neun Folgen lang Teil von Germany‘s Next Topmodel 2022 (GNTM). Dann folgte am Donnerstag (31.3.) ihr überraschendes Aus. Heidi Klum hatte kein Foto für die hübsche Schwerterin – in der Folge am 7. April (20.15 Uhr, Pro Sieben) wird sie nicht mehr zu sehen sein.
Dass der Rausschmiss auch für Annalotta unerwartet kam, war ihr in der Entscheidung deutlich anzusehen. Anders als andere Kandidatinnen erhielt die 21-Jährige keine Chance, an der Kritik aus Folge 9 zu arbeiten. Und das, obwohl es ihre erste schwächere Woche war.
Die Kommentare, die nach der Sendung unter dem aktuellsten Foto auf Annalottas Instagram-Kanal auftauchten, waren jedoch nicht nur mitfühlend und bestärkend. Liebe Worte von ihren Fans gingen in einem regelrechten Shitstorm unter.
Der Grund: Im Zusammenschnitt der neunten GNTM-Folge schien es, als hätte die Schwerterin Mit-Kandidatin Lieselotte (66) am laufenden Band kritisiert und bewertet. „Es wirkte so, als hätte ich immer meinen Senf dazu geben müssen“, sagte Annalotta dazu im wöchentlichen GNTM „Rausfliegerinnen-Interview“.
Das Foto mit den Hasskommentaren hat sie inzwischen gelöscht. Im Interview mit dieser Redaktion erzählt sie nun, wie sie das Lieselotte-Drama erlebt hat, welche Erfahrungen sie von GNTM mitnimmt – und wie es mit ihrer Karriere weitergeht.
Annalotta, Sie sind bei GNTM ausgeschieden. Kam das für Sie unerwartet?
Für mich war mein Rauswurf sehr überraschend. Meine vorigen Wochen waren durchgehend gut und hatten immer wieder Highlights. Dass ich in meiner letzten Woche abgesehen vom Walk schlecht war, wusste ich erst in der finalen Entscheidung. Zudem hatte ich nach unserem Shooting einen Daumen hoch vom Fotografen erhalten und ansonsten kein Feedback – was dazu führte, dass ich es für gut befunden habe.
Wie sehen Sie Heidi Klums Entscheidung heute? Können sie diese rückblickend nachvollziehen?
Was den Walk angeht, ja. Ansonsten hätte ich mir eine Chance, an meiner Kritik zu arbeiten, von ihr gewünscht und verstehe nicht, warum es die für mich nicht gab. Dazu war ich das erste Mal schlechter, aber meiner Meinung auch nur in einem Part der Woche. Somit ist es schon unverständlich für mich.
Auch Ihre Mitstreiterinnen wirkten von der Entscheidung überrascht, während Sie und andere sich kritisch zu Lieselotte geäußert haben. In der Vorschau für Donnerstag (7.4.) ist zu sehen, dass Lieselotte erneut ins Kreuzfeuer gerät. Warum, glauben Sie, ist das so?
Lieselotte ist ein sehr fröhlicher, optimistischer Mensch und hat sich – soweit ich das aus unseren privaten Gesprächen entnehmen kann – für die Freude an der Sache beworben. Des Öfteren kamen Aussagen, die zeigten, dass sie damit rechnet, nach Hause zu fahren und dass das für sie völlig in Ordnung sei und sie das auch verstehen könnte. Teilweise hat sie uns erzählt, dass sie überlege, abzureisen. Das sorgt unter Mädchen, die unglaublich ehrgeizig bei der Sache sind und jeden Tag alles geben, um ihr Ziel zu erreichen, irgendwann Model zu werden, für Unruhen und vielleicht auch für das Bild, ihr sei das nicht so wichtig wie einem selbst.
Bei Instagram wurden Sie für Ihre Äußerungen zu Lieselotte angefeindet. Lesen Sie alle Kommentare und inwieweit lassen Sie negative Kommentare an sich heran?
Die Fülle aller Kommentare und Privatnachrichten ist nicht zu überschauen, aber natürlich lese ich positive und negative Kommentare gleichermaßen. Allerdings habe ich noch nie so viele negative und teilweise auch Aussagen, die total daneben sind, am Stück gelesen. Ich glaube, nur eine einzige davon war konstruktiv, aber dadurch nimmt man sich dem auch nicht an.
Haben Sie im Nachhinein Äußerungen zu Lieselotte bereut?
Nein. Ich finde es schwieriger, dass die Leute natürlich nie wissen, aus welchem Kontext die Gespräche entstehen und es deshalb falsch aufgefasst werden könnte.
Wie haben Sie die Folge abgesehen davon erlebt? Haben Ihnen die Zusammenarbeit mit Marc Baptiste beim Foto-Shooting und das Catwalk-Training mit Nikeata Thompson gefallen?
Die neunte Folge war zu Anfang sehr bunt und schrill, zu mir persönlich passte das Motto einfach gar nicht. Der Fotograf hingegen war ein super positiver Mensch und das Shooting hat Spaß gemacht. Am Set habe ich von ihm gutes Feedback und anfeuernde Zurufe bekommen. Das Training und der Tag mit Nikeata waren super! Sie ist eine absolute Powerfrau und eine inspirierende Persönlichkeit. Sie konnte uns gut pushen und vorbereiten. Leider hatte ich dann meine Stolperer, die mich aus meinem Konzept gebracht haben.
Wie sehr haben Sie sich über die Stolperer beim Entscheidungs-Walk geärgert?
Sehr! Dadurch hat in meinem Kopf ein Karussell eingesetzt und ich wurde etwas hektisch. Sehr, sehr schade. Aber nicht nur der Stolperer hat dazu geführt, sondern vor allem die technischen Probleme mit meiner Schleppe, die beim Laufen und kurz vor meiner Pose abgerissen ist. Danach habe ich versucht, das Beste daraus zu machen. Da hat mir mein Kleid aber ein Strich durch die Rechnung gemacht.
In den vorherigen Wochen hatten Sie aber auch viele tolle Momente bei GNTM. Was macht Sie rückblickend stolz?
Dass ich mich vor dem Starfotografen Rankin so beweisen konnte und einen ganzen Tag mit ihm für den Opener shooten durfte. Er war begeistert von mir und ich habe gemerkt, dass, auch wenn ich noch keine Erfahrung hatte, er die Arbeit mit mir mochte und das macht mich sehr stolz.
Was können Sie von GNTM mitnehmen und wie schwierig war es, Kandidatinnen, die Ihnen ans Herz gewachsen sind, „zurückzulassen“?
Ich kann aus der GNTM-Zeit mitnehmen, dass ich immer ich selbst sein kann und ich dann auch meinen Weg gehen werde. Meine neu gewonnene Freundin Inka dort zu lassen, hat mich sehr, sehr traurig gemacht. Sie fehlte mir wirklich sehr, aber jetzt sind wir wieder zusammen unterwegs und wachsen immer mehr zusammen. Außerdem haben wir eine gemeinsame Erinnerung, die wir nie wieder vergessen werden.
Sie konnten nach GNTM bereits Model-Jobs ergattern. Wie soll Ihr weiterer Karriereweg aussehen?
Ich werde die Model-Richtung anstreben und meinen Weg mit einer Modelagentur gehen, die ich mir nach der Sendung suchen werde. Mit Social Media möchte ich beruflich nicht so viel machen. Wenn, soll es das Modeln begleiten, aber nicht im Fokus stehen.
Werden Sie GNTM trotz Ihres Ausscheidens weiter im Fernsehen verfolgen?
Ja, auf jeden Fall! Ich möchte ja gerne wissen, wie die Mädels sich jetzt dort machen werden und wer dieses Jahr unsere stolze Gewinnerin wird. Ich gönne es allen so sehr, ihrem Traum näher kommen zu dürfen. Ich gönne es auch Lieselotte, die jetzt sogar Chancen auf einen Job hat. Ich drücke ihr und allen Models ganz fest die Daumen.
Und wem drücken Sie am meisten die Daumen? Welche Kandidatinnen sehen Sie im Finale?
Natürlich Inka – die muss das Ding jetzt für uns alleine rocken! Ansonsten bin ich großer Martina-Fan und würde mich riesig freuen, sie im Finale zu sehen.
Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
