Jörg Becker, Leiter der Senioren Residenz „Haus Am Stadtpark“ in Schwerte, erklärt die Möglichkeiten, die Ungelernte im Pflegeberuf haben.

Jörg Becker, Leiter der Senioren Residenz „Haus Am Stadtpark“ in Schwerte, erklärt die Möglichkeiten, die Ungelernte im Pflegeberuf haben. © Laura Schulz-Gahmen

„Allerbeste Chancen“: Quereinsteiger im Pflegeberuf verdienen rund 2.800 Euro

rnPflegebranche

Die Arbeit in der Pflegebranche ist anstrengend. In Zeiten wie diesen zeige sie sich aber auch als besonders krisensicherer Beruf, sagt Jörg Becker, Einrichtungsleiter im „Haus am Stadtpark“.

Schwerte

, 27.09.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Kurzarbeit, Betriebsschließungen, Arbeitslosigkeit und wenige Alternativen. Die berufliche Unsicherheit beschäftigt und belastet viele Menschen gerade jetzt im Zuge der Energie- und Finanzkrise: Gibt es Perspektiven? Was mache ich, wenn ich schon älter bin – finde ich dann überhaupt noch eine Festanstellung?

Ungelernte können bis zu 2.800 Euro verdienen

Parallel dazu wird in der Gesundheitsbranche diskutiert, wie dem drohenden Personalmangel in der Pflegebranche begegnet werden kann. Wer hier beruflich aktiv werde oder einsteigen möchte, habe auch langfristig eine sichere Arbeitsstelle. Was viele dabei nicht wissen: Berufsfremde, Quereinsteiger oder Ungelernte verdienen in dieser Branche je nach Region rund 2.800 Euro, sagt Jörg Becker, Einrichtungsleiter der Alloheim Senioren Residenz „Haus Am Stadtpark“ in Schwerte.

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Aktiv helfen, die Lebensqualität von pflegebedürftigen Senioren verbessern, die Erhaltung einer selbständigen Lebensgestaltung durch individuelle, ganzheitliche und aktivierende Pflege und Betreuung – das sind nur einige der Kernpunkte, auf die es ankommt, wenn man in einer Pflegeeinrichtung arbeite.

„Wer offen auf Menschen zugehen kann, Freude daran hat mit Menschen zu arbeiten und gern im Team anpackt, der bringt schon die allerbesten Grundvoraussetzungen mit, die bei uns so gefragt sind“, so Becker.

Branche biete allerbeste Chancen

Viele Jobsuchende wüssten gar nicht nicht, dass man auch als berufsfremder Seiteneinsteiger in einem Pflegeberuf nicht nur „allerbeste Chancen“ habe, sondern auch Karriere machen könne. Der erste Schritt in die Branche könne dabei der Einstieg als Pflegehilfskraft sein.

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Bei guter Eignung und weiterem Interesse sei dann eine relativ kurze Ausbildung zum Altenpflegehelfer bzw. zur Altenpflegehelferin oder – je nach Bildungsgrad – auch eine dreijährige Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft möglich. „Die Ausbildung zur Pflegehilfskraft erleichtert den beruflichen Einstieg in den Pflegebereich immens“, sagt Jörg Becker.

„Sie kann auch den Weg zu einer vollständigen Fachkraftausbildung erleichtern bzw. erst ermöglichen. Um diesem neuen, beruflichen Start auch finanziell den Weg zu ebnen, setzen wir uns für individuelle Fördermaßnahmen ein und unterstützen die Bewerber in vielerlei Hinsicht inklusive Karriereplanung“, erklärt Becker den Ansatz in seiner Einrichtung in Schwerte.

Jobsuchenden würden sich in diesem Berufsfeld Perspektiven eröffnen. Und auch als Branchenfremder könne man in der Gesundheitsbranche durchstarten: „Rund 800 Seiteneinsteiger haben genau diesen Karriereweg in unseren Einrichtungen bereits beschritten“, sagt Jörg Becker, „ein Beweis dafür, dass wirklich vieles möglich ist.“

Der Einstieg als Pflegehilfskraft sei also lediglich der erste Schritt in den neuen Beruf. Aufgaben einer solchen seien zum Beispiel, den Pflegebedürftigen in der Einrichtung Hilfestellung bei der Nahrungsaufnahme zu geben und sie im Alltag zu unterstützen, indem sie ihnen beim Aufstehen sowie bei hauswirtschaftlichen Arbeiten helfen – all das natürlich unter professioneller Anleitung der Fachkräfte.

Pflegeberuf als Möglichkeit für Seiteneinsteiger

Im Zuge der diversen derzeitigen Krisen sieht Jörg Becker daher den Pflegeberuf als eine ideale Möglichkeit für Seiteneinsteiger, die dennoch berufliche Perspektiven haben wollen.

„In der Pandemie wurde vielen Bürgern erst bewusst, worauf es im täglichen Leben tatsächlich ankommt“, meint Becker, „wenn wir uns als in der Pflege Tätige zum Beispiel in unseren privaten Umfeldern umschauen, haben viele immense, teilweise sogar existentielle Sorgen.“

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In der Vergangenheit hätten sich auch gerade junge Menschen eher wenig unter dem Begriff „krisensicherer Beruf“ vorstellen können, das habe sich jetzt durch die derzeitigen Krisen schlagartig geändert: „So wird jetzt vor allem in der Pflegebranche deutlich, was genau das bedeutet.“

Auch deshalb hoffe er als Betreiber, dass diesbezüglich bei der zukünftigen Berufswahl junger Menschen ein Umdenken stattfindet. Denn: Pflegekräfte sind auch in den kommenden Jahrzehnten sehr gefragt.

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„Wir freuen uns auf jeden Interessenten und jede Bewerbung und bieten auch Schnupperpraktika an“, sagt Jörg Becker, „wer also Lust hat, in unserem oder einem Partner-Team für Mitmenschen etwas Sinnvolles zu tun, sollte sich unbedingt melden.“

Einrichtungsübergreifend würden neben der Pflege auch in den Bereichen Verwaltung, Haustechnik, Küche oder Hauswirtschaft immer wieder Angebote bestehen, die auf Langfristigkeit ausgelegt sind. Somit könne man für die unterschiedlichsten Berufsfelder viele Interessensbereiche abdecken.