Abrissbagger rollt am Schwerter Rathaus II an

An der Schützenstraße

Nieten und Lebensmittel wurden in dem Bürogebäude verkauft. Jahrzehntelang diente es der Stadt Schwerte als Rathaus II, dann noch einmal als Ausweichquartier für die Polizei und die Gesamtschule. Jetzt schlägt dem Dreigeschosser an der Schützenstraße das letzte Stündlein. Am Freitag rollt der Abrissbagger an.

SCHWERTE

, 26.02.2016, 06:25 Uhr / Lesedauer: 1 min
Die Entkernungsarbeiten für den Abriss des ehemaligen Rathauses II an der Schützenstraße haben begonnen.

Die Entkernungsarbeiten für den Abriss des ehemaligen Rathauses II an der Schützenstraße haben begonnen.

„Der eigentliche Abbruch beginnt“, kündigt Olgan Öznazik, Bauleiter der beauftragten Firma Prümer aus Lünen an. Etwa drei Wochen werde es dauern, bis alles bis zur Unterkante der Fundamente verschwunden sei – einschließlich der Sohlplatte.

Gebäude bereits entkernt

Drei bis vier Mann Bodenpersonal werden neben dem Bagger eingesetzt, um weitere Materialien auszusortieren, die nicht zum Bauschutt zählen. Denn der muss sortenrein abgeliefert werden.

Die meisten Fremdstoffe wurden aber schon in den vergangenen Wochen entfernt, als das Gebäude entrümpelt und entkernt wurde. Lose Einbauten wie Wandschränke verschwanden ebenso wie Rigipswände, Türrahmen oder Teppiche. „Wir haben demontiert, was von Hand ging“, berichtet Öznazik. Bei den Fenstern wäre das allerdings zu umständlich gewesen: „Es ist einfacher, sie beim Abbruch mit dem Bagger rauszuziehen.“

Aufwendig mussten auch – so Öznazik – einige gefährliche Stoffe entfernt werden. Denn die PVC-Bodenfliesen seien früher mit asbesthaltigem Kleber verlegt worden. Deswegen mussten alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden – vom Atemschutz bis zu luftdichten Schleusen.

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Im Jahr 1961 war das Bürogebäude für die Verwaltung der Gutehoffnungshütte errichtet worden, die damals ihre Schrauben- und Nietenproduktion vom Bahnhof zur Schützenstraße verlagerte.

Nach deren Rückzug im Jahre 1972 zog der Rewe-Großhandel Schwerte ein, der Lebensmittelläden im weiten Umkreis belieferte. Als der 1982 aufgelöst wurde, kaufte die Stadt den Trakt als Technisches Rathaus. Durch den Anbau am Rathaus I und Personalabbau endete auch diese Nutzung 2007.

Seitdem versuchte die Stadt, es zu verkaufen. Weil sich kein Interessent fand, wurde das Gebäude zum Ausweichquartier für die Polizei und die Gesamtschule. Nun gibt es einen Plan für eine neue Nutzung des Geländes - ein Lidl und eine Waschstraße sollen kommen.

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