Was wird aus dieser Brachfläche in der Schwerter Innenstadt? © Björn Althoff
Fläche steht zum Verkauf
40 Wohnungen in der Schwerter Innenstadt: Scheitert dieses Projekt?
Mehr als 40 neue Wohnungen in der Schwerter Innenstadt, auf einer Fläche die seit langem brach liegt – dieses Projekt droht plötzlich zu scheitern. Die CDU ist verärgert über den Investor.
Was wird nur aus der Brachfläche, auf der bis 2006 der Stahlhandel Becker und Fleer war? Aus dieser 5000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Wilhelmstraße und Kantstraße, also unweit von Bahnhof, Hagener Straße, den Geschäften der Fußgängerzone?
Seit fast anderthalb Jahrzehnten wuchert nun schon Grün über die Fläche. Zwischendurch hatte es Pläne gegeben, 2009 etwa für ein generationübergreifendes Wohnen. Am Ende fehlte jedoch ein Betreiber.
2013 begann dann der Abriss der alten Hallen auf dem Gelände. Viel Metall ist seitdem weg. Große Teile der Hallenwände und der Dächer stehen aber noch. Ebenso die alte Fabrikantenvilla vorne an der Wilhelmstraße, die zusehends verfällt und überrankt wird.
Die alte Fabrikantenvilla wird seit Jahren überwuchert und steht leer. © Björn Althoff
Pläne von Beta-Bau: Miet und Eigentumswohnnungen
Über die Jahre gab es mehrere Eigentümerwechsel, bis die Firma Beta-Eigenheim aus Bergkamen-Rünthe die Initative übernahm.
Mehr als 40 neue Wohnungen sollen auf der Fläche entstehen – einerseits in der restaurierten Villa, andererseits in fünf Neubauten. Sicher: Es müsse viel gemacht werden, aber die Villa und die restliche Fläche hätten auch viel Potenzial, hieß es in den vergangenen Jahren von Beta.
Barrierefrei solle alles werden, eine Tiefgarage mit genügend Stellplätzen für alle sollte entstehen, dazu bequem befahrbare Wege sowie ein Durchgang von der Wilhelm- zur Kantstraße.
So sieht der Weg zur Fläche von der Kantstraße aus. © Björn Althoff
Bebauungsplan ist seit Februar rechtskräftig
Im Herbst 2019 hatte ein Beta-Geschäftsführer über Preise und weitere Pläne gesprochen. Von Mietwohnungen in der Villa war die Rede sowie von Eigentumswohnungen in den neuen Gebäuden, mit einem Richtwert von 3000 Euro pro Quadratmeter. Mit den Eigentumswohnungen wolle man in die Einzelvermarktung gehen, idealerweise noch im ersten Halbjahr 2020.
Mehrfach hatten Schwertes Politiker über die Pläne abgestimmt, zuletzt im Dezember 2019. Seit 22. Februar 2020 ist der Bebauungsplan rechtskräftig.
Exposé eines Düsseldorfer Immobilienunternehmens aufgetaucht
„Wir haben alles berücksichtigt, was Beta-Bau wollte“, unterstreicht CDU-Fraktionschef Marco Kordt. Deshalb sei man kalt erwischt und „maßlos verärgert“, so Kordt.
Denn: Es gibt ein Exposé des Immobilienunternehmens Reschke-Partners aus Düsseldorf. Angeboten wird der Verkauf eines „Schlüsselfertigen Bauprojektes“, alternativ eines „Grundstückes mit genehmigtem Bebauungsplan für die Eigenentwicklung“.
Die Fläche zwischen Wilhelmstraße und Kantstraße in der Schwerter Innenstadt eben.
„So geht man nicht mit Partnern um“, stellt Kordt klar. Seine Schlussfolgerung stellvertretend für die CDU: „Das Projekt ist vorerst gescheitert. Damit wird eine städtebaulich einmalige Chance vertan.“
Bis 2006 war hier der Sitz von Becker und Fleer. Dann zog die Firma zum Nattland. © Björn Althoff
Baubeginn in kurzer Zeit, Fertigstellung in zwei Jahren?
Ein innerstädtisches Filetstück sei das, unterstreicht die CDU zu diesem Thema und erinnert daran, das Ziele der Planung seien folgende Punkte gewesen: „die Erhaltung und Stärkung der Wohnfunktion im Plangebiet und die Bereitstellung von innerstädtischen Wohnungsangeboten“.
Man sei immer zügig auf die Wünsche des Investors beziehungsweise des Bauträgers eingegangen.
Im Exposé ist übrigens die Rede davon, dass der Baubeginn in etwa sechs Monaten erfolgen soll und dass das gesamte Projekt nach etwa zwei Jahren fertiggestellt sein soll.
Potenzielle Investoren haben zwei Möglichkeiten: Entweder sie bekommen für eine niedrige siebenstellige Summe das gesamte Projekt schlüsselfertig. Oder sie zahlen eine sechsstellige Summe, um dann die Fläche und den aktuell genehmigten Bebauungsplan zu erhalten. In diesem Fall müssten sie sich allerdings noch um die „Räumung der vorhandenen Aufbauten“ kümmern.
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