Investor verspricht: Auf dieser Brachfläche in Schwertes City entstehen bald Wohnungen

© Björn Althoff

Investor verspricht: Auf dieser Brachfläche in Schwertes City entstehen bald Wohnungen

rnNeubau geplant

Grün wuchert, Metall rostet, gebaut wird nichts. So ist es seit mehr als einem Jahrzehnt auf einer Brachfläche in der Schwerter Innenstadt. Ein Investor verspricht: Das ändert sich bald.

Schwerte

, 06.06.2019, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wann fangt ihr denn endlich mal an?“ Wer Fotos von der Brachfläche zwischen Wilhelmsstraße und Kantstraße macht, wird direkt von Nachbarn angesprochen. Seit 13 Jahren tut sich hier nichts, beziehungsweise kaum etwas.

Nachdem der Stahlhandel Becker und Fleer das Gelände in der Schwerter Innenstadt 2006 verließ, um ins Gewerbegebiet Nattland zu ziehen, gab es zwar Pläne, aber bisher keine erfolgreichen.

Barrierefreies und generationenübergreifenden Wohnen sollte es hier geben. Ein Investor war interessiert, hatte aber keinen Betreiber. Ein zweiter Investor übernahm, riss ein bisschen ab, war dann aber auch verschwunden. 2014 war das. Vor fünf Jahren.

Geblieben sind das riesige Stahlskelett der Halle, einige Mauerreste und Streben sowie die grün überrankte Fabrikantenvilla an der Straße. Die Klingelschilder sind leer, der Müll aus der Tonne davor liegt verstreut, die Nachbarn berichten von Ratten, die über das Gelände liefen.

So sieht die Fabrikantenvilla derzeit aus. Hier wohnt niemand mehr.

So sieht die Fabrikantenvilla derzeit aus. Hier wohnt niemand mehr. © Björn Althoff

Investor: „Wir sind uns einig, dass wir die Fabrikantenvilla erhalten“

Auch Dirk Salewski weiß, dass viel zu tun ist an diesem Gebäude: „Eigentlich ist es abgängig“, erläutert der Geschäftsführer der Beta Eigenheim GmbH aus Bergkamen-Rünthe. Allein die Rohre im Keller - da müsse man alles komplett neu machen. Dennoch: Man sei sich mit der Stadt Schwerte einig, „dass wir die Fabrikantenvilla erhalten.“

Salewski sieht nicht nur den Ist-Zustand, sondern auch das, was daraus werden kann, bald auch werden soll: „Das Haus ist so richtig schön Gründerzeit, hat innen ein wunderschönes Treppenhaus.“ Deswegen und vor allem wegen der Fassade soll das Gebäude nach der Renovierung Denkmalschutz erhalten.

Dabei ist der Umbau nur ein kleiner Teil des Projektes, das Investor Salewski plant. Fünf Neubauten mit rund 40 barrierefreien Wohnungen sollen entstehen: einer rechts von der Fabrikantenvilla, einer dort, wo bald das Haus Kantstraße 9 abgerissen wird, drei weitere auf dem Hof, wo aktuell noch das Hallengerüst steht.

Bevor die Häuser entstehen, geht es erst einmal vier Meter tief in die Erde. „Es gibt ja an dieser Stelle in der Innenstadt kaum Parkplätze draußen“, erklärt Salewski. Deshalb soll eine Tiefgarage her, die vom Innenhof aus erreichbar sein werde.

Mehr als ein Jahrzehnt ist auf dieser Brachfläche so gut wie nichts passiert.

Mehr als ein Jahrzehnt ist auf dieser Brachfläche so gut wie nichts passiert. © Björn Althoff

Stadt will das Projekt schnell vorantreiben

Was bei der Planung zudem wichtig ist: Die Wege zwischen den Häusern müssen breit genug sein für die Müllabfuhr. Der Innenhof soll mit Bäumen begrünt sein. Fußgänger und Fahrradfahrer könnten von der Kant- zur Wilhelmstraße kommen oder umgekehrt. All diese Punkte sind auf der Internet-Seite der Stadt Schwerte abrufbar, unter dem Punkt „Bebauungsplan Nr. 191“.

Dass die Stadt daran interessiert ist, die Brache so schnell wie möglich in etwas Schöneres zu verwandeln, lässt sich an einem Punkt erkennen: „Der Bebauungsplan soll im beschleunigten Verfahren ohne Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt werden“, heißt es in der offiziellen Beschreibung. Im Herbst 2018 lagen die Unterlagen im Rathaus aus. Der weitere Zeitplan: Zwei, drei Nachjustierungen werde es wohl noch geben, schätzt Stadtsprecher Ingo Rous. Wahrscheinlich auch eine weitere Offenlegung der Pläne und eine Abstimmung der Politik im Herbst.

Wenn alles rund laufe, könne es 2020 den Baustart geben. Vielleicht auch schon Ende 2019 erste bauvorbereitende Maßnahmen.

5160 Quadratmeter groß ist das Areal. Zum Vergleich: Ein Fußballplatz misst circa 7000 Quadratmeter. Dennoch gebe es in den dreigeschossigen Häusern dann genügend Platz für unterschiedliche Nutzung, erläutert Dirk Salewski. „In der Villa wird es wohl drei bis sechs geförderte Mietwohnungen geben. Der Rest wird als Eigentum an den Markt gebracht.“