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40 Wohnungen für Schwertes Innenstadt: Das sagt der Investor zum CDU-Ärger
Brachfläche
Wie geht es weiter mit der Becker-und-Fleer-Brachfläche in der Schwerter Innenstadt? Will man nun 40 Wohnungen bauen oder verkaufen? Darauf hat der Bauträger am Mittwoch geantwortet.
Will sich der Investor zurückziehen? Wieso taucht da jetzt ein Immobilien-Exposé auf? Wieso steht die rund 5000 Quadratmeter große Fläche zwischen Wilhelmstraße und Kantstraße unweit der Schwerter Innenstadt nun zum Verkauf?
Es geht um die Fläche, auf der die Firma Beta Eigenheim 40 Miets- und Eigentumswohnungen schaffen will, in der alten Fabrikantenvilla und in mehreren Neubauten. Auf einer Fläche, die seit mehr als zehn Jahren brachliegt.
Das Auftauchen dieses Exposés hatte die CDU sehr verärgert. Fraktionschef Marco Kordt erklärte stellvertretend die „maßlose Verwunderung“ der CDU und fügte an: „Das Projekt ist vorerst gescheitert.“
Dazu nahm die Beta Eigenheim am Mittwoch Stellung: „Wir werden weiter daran arbeiten, das Projekt in der geplanten Form mit 40 Wohneinheiten auf der Fläche zwischen Wilhelmstraße und Kantstraße umzusetzen“, unterstrich Hannah Lülf, Mitglied der Beta-Geschäftsleitung.
Beta Eigenheim: Corona-Lockdown Grund für Verzögerung
„Es ist völlig richtig, dass das Projekt durch Kapazitätsengpässe und nicht zuletzt auch durch Corona nicht mit der Vehemenz betrieben wurde, die wir uns selbst gewünscht hätten, doch letztlich hat auch dies Gründe“, so Hannah Lülf. Die Rechtskraft des Bebauungsplanes trat am 22. Februar ein, also nur wenige Tage vor dem Beginn des Corona-Lockdowns.
Mit Unverständnis quittiert Lülf allerdings Kordts Aussage, man habe alles berücksichtigt, was Beta gewollt habe: „Tatsache ist, dass die Stadt in dem Sinne Einfluss auf die Planung genommen hat, als dass wir uns verpflichten mussten, einen Teil des Projektes mit sozialem Wohnungsbau zu realisieren.“
Anträge beim Kreis „werden nach Sommerferien gestellt“
Dies sei zunächst kein Thema gewesen und habe nicht zuletzt zu neuen betriebswirtschaftlichen Kalkulationen geführt. Hannah Lülf: „Wir haben uns letztlich auf ein tragfähiges, gemeinsames Modell verständigt, das nicht nur unsere Interessen, sondern auch die Interessen der Stadt intensiv berücksichtigt.“
Weiterer Hemmschuh für das Projekt: Die Anträge für die Bewilligung öffentlicher Mittel hätten mit dem Kreis Unna noch nicht final abgestimmt werden können. „Direkt nach der Sommerpause werden wir auch die Anträge für die Modernisierungsförderung der Villa stellen“, so Hannah Lülf.

Bis 2006 war hier der Sitz von Becker und Fleer. Dann zog die Firma zum Nattland. © Björn Althoff
Investoren-Suche über Exposé „durchaus üblicher Weg“
Und das nun auftauchende Exposé? Dazu heißt es offiziell von der Beta: Die parallele Vermarktung eines Areals im Kreis von Investoren sei in der Immobilienwirtschaft ein durchaus üblicher Weg. „Sinn und Zweck war eine möglichst schnelle und umfassende Realisierung des Projektes auf Basis des Bebauungsplans“, erklärt Hannah Lülf.
Banken und Sparkassen würden derzeit eben eher einem einzelnen Investor das Geld geben als vielen einzelnen Interessenten.
Weitere Baustellen in Kamen, Unna, Hamm und Dortmund
Zudem: Beta habe aktuell einen hohen Auslastungsgrad. Das liege an Baustellen in Kamen, Unna, Hamm und weiteren Neubauprojekten sowie der Sanierung des ehemaligen Güterbahnhofs im Dortmunder Kronprinzenviertel.
Fazit: „Wir möchten das Thema nicht im Raum stehen lassen und haben bereits das Gespräch mit der Politik gesucht“, so Hannah Lülf. Sobald die Anträge mit dem Kreis Unna abgestimmt und die Förderfähigkeit festgestellt worden sei, werde der Bauträger aus Bergkamen zeitnah über den weiteren Zeitplan für die Realisierung informieren.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
