Wolfsrüde GW3616m nun auch nördlich des Kanals Gloria hat wieder Schafe gerissen

Neue Nachweise: Wolfsrüde GW3616m nun auch nördlich des Kanals
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Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) meldet neue Wolfsnachweise bei Hünxe und Schermbeck, die auf Gen-Analysen des Senckenberg Forschungsinstituts in Gelnhausen beruhen.

Nördlich des Wesel-Datteln-Kanals konnten mehrere Nachweise erbracht werden. Durch einen Losungsfund am 28. Oktober 2023 in Schermbeck wurde erneut der Wolfsrüde GW3616m (Haplotpyp HW01) bestätigt. „Somit konnte dieses Individuum erstmals nördlich des Kanals nachgewiesen werden“, so das LANUV.

Kanal kein Hindernis

Der erste Nachweis dieses Tieres stammt von Anfang Juni 2023. Aus Bottrop, also südlich des Kanals. Gewässer wie diese seien kein dauerhaftes Hindernis, hatte Wolfsberater Niels Ribbrock bereits vor zwei Jahren prophezeit.

Ebenfalls nördlich des Kanals konnten am 31. Oktober 2023 Wölfin GW954f (Gloria) aus dem Schermbecker sowie ein Wolfsindividuum mit dem Haplotyp HW01 (Individualisierung nicht möglich) an einem Nutztierschaden in Schermbeck bestätigt werden. Zwei Schafe wurden an diesem Tag gerissen.

Totes Pony

Ein weiterer Nutztierschaden ereignete sich am 10. November 2023 ebenfalls in Schermbeck. Hier wurde ein Wolf mit dem Haplotyp HW02 nachgewiesen - die Individualisierung war nicht möglich. Bei einem Nutztierschaden vom 14. November 2023 in Hünxe konnte das genetische Material eines Wolfes mit dem Haplotyp HW01 (Individualisierung nicht möglich) an einem tot aufgefundenen Minishetlandpony nachgewiesen werden.

Derselbe Haplotyp HW01 wurde auch südlich des Wesel-Datteln-Kanals an zwei Rehwildkadavern (17. Oktober 2023) bestätigt. Auch in diesen Fällen war laut LANUV eine Individualisierung nicht möglich. „Es können daher keine Aussagen darüber getroffen werden, ob es sich um denselben Wolf mit dem Haplotyp HW01 gehandelt hat, der sich demnach sowohl nördlich als auch südlich des Wesel-Datteln-Kanals aufhalten würde.“

Weitere Risse

Zuletzt hatte es in Schermbeck weitere Nutztierrisse gegeben, die derzeit noch untersucht werden. So wurden zwei Schafe am 11. Dezember in Schermbeck getötet und drei verletzt. Am 8. Dezember wurden zwei Schafe in Schermbeck gerissen. Ein Schaf wurde bereits am 29. November gerissen und eins verletzt, das später euthanisiert wurde.

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