Wette um 50.000 Euro
Gagu-Zwergenhilfe
Um mit einem ehrgeizigen Projekt Familien in Sierra Leone aus den Slums zu holen, geht der Verein Gagu-Zwergenhilfe mit Bürgermeister Mike Rexforth eine Wette ein. Er wettet, dass die Schermbecker es schaffen, 50 000 Euro aufzubringen.

Gudrun Gerwien, Cornelia Albertz und Dieter Schmitz von der Gagu-Zwergenhilfe laden zur Schermbecker Frühlingsgala ein.
Mit dem Geld soll eine kleine Siedlung in Sierra Leone mit sechs bis acht Häusern für Familien gebaut werden. Die Familien, die dort unterkommen, werden im Gegenzug verpflichtet, ein oder zwei Waisenkinder aufzunehmen, berichtet die Vorsitzende des Vereins, Gudrun Gerwien. Die Gagus wollen als Ideen- und Geldgeber fungieren, die Regierung von Sierra Leone soll den Bau der Häuser und die Kontrolle der Familien übernehmen. Die Wette wollen Bürgermeister und Verein bei der Frühlingsgala im Begegnungszentrum im Rathaus besiegeln. „Wir wetten, dass die Schermbecker es nicht schaffen, würden aber natürlich gerne verlieren“, sagt Gerwien. Über Wetteinsätze müsse man noch verhandeln. Die Frühlingsgala am Samstag, 14., ab 19.30 Uhr und Sonntag, 15., 16.30 Uhr (Einlass jeweils eine halbe Stunde vorher) soll ein Dankeschön an die Schermbecker für ihre Spendenbereitschaft sein und eine Gelegenheit, weitere Spenden zu sammeln. Eintritt werde man nicht nehmen, damit die Gema-Gebühren niedriger ausfallen, so Gerwien.
Schlager, Musical und Tänze
Geboten wird eine Parodienshow, bei der 20 bis 25 Gagu-Aktive auftreten. Etwa als Celine Dion, Howard Carpendale oder Robbie Williams. Die Country-Liners aus Dorsten tanzen, Auszüge aus Musicals werden zu hören sein und Denise Lubnau wird als „Molly“ die Lachmuskeln strapazieren. Wer sich hinter Gaststar „Little Joe“ verbirgt, wird noch nicht verraten. Ebenso wenig, wer mit der „Goldenen Laterne“ und dem Orden „Held für Menschlichkeit“ geehrt werden soll. Derzeit betreiben die „Gagus“ unter anderem das Kinderheim „Home of Hope“. Der Ebola-Ausbruch sorgte dafür, dass das Heim abgeriegelt werden musste. Zur Schule werden die 14 Kinder vermutlich rund zwei Jahre nicht gehen können. „Der Hausvater macht den Unterricht“, sagt Gerwien. Das Ausbildungszentrum befindet sich noch im Rohbau – es werde aber daran gearbeitet, versichert der zweite Vorsitzende Dieter Schmitz. Zwar stehe man mittels moderner Kommunikationsmittel im Kontakt, sagt Gerwien. Sie hoffe aber, dass die weiterhin geltende Einreise-Sperre bald Geschichte ist, und sie wieder zum „Home of Hope“ reisen kann. Auf ihr Herz deutend, sagt sie: „So langsam brennt´s hier drin.“