
Brigitte Straus und Heinz Janzen sitzen auf Stühlen und halten ihre Ehrenamtsmedaillen der Gemeinde Schermbeck in den Händen. © Niklas Berkel
Vorbilder: Heinz Janzen (86) und Brigitte Straus (77) zeigten herausragendes Engagement
Ehrenamtsmedaille
Die Gemeinde Schermbeck hat in einem feierlichen Rahmen Heinz Janzen und Brigitte Straus für ihr ehrenamtliches Engagement in vielen Jahrzehnten ausgezeichnet.
Alles Schöne in der Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht“, zitierte Marcell Oppenberg, Vorsitzender der Kulturstiftung Schermbeck, den Schauspieler Ewald Balser. Damit brachte er in seiner Laudatio für seine Vorgängerin als Vorsitzende, Brigitte Straus, diesen für viele Menschen in Schermbeck so wichtigen Abend auf den Punkt.
Am Donnerstagabend ehrte die Gemeinde Schermbeck das Ehrenamt - zum ersten Mal in einem feierlichen Rahmen in der Ehemaligen Reformierten Kirche an der Burgstraße. Bürgermeister Mike Rexforth hob die Bedeutung dieser Ehrung hervor, in dem er zwei Zahlen nannte: Rund 14.000 Menschen leben in Schermbeck, 8.000 von ihnen sind in Vereinen engagiert.
An diesem Abend ehrte die Gemeinde zwei Menschen für ihr herausragendes Lebenswerk. Weil Corona-bedingt die vergangenen Verleihungen der Ehrenamtsmedaille ausgefallen sind, bekamen sowohl Heinz Janzen (2020) als auch Brigitte Straus (2021) die Medaille überreicht.
Heinz Janzens Lebenswerk im Weselerwald
„Heinz Janzen (86) hat den Weselerwalder Kindern und Jugendlichen die Welt der Musik eröffnet“, sagte Maike Beckmann, Vorsitzende des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung, in ihrer Laudatio. Der 86-Jährige ist seit über 60 Jahren im Tambourkorps aktiv.
Er bildete Kinder und Jugendliche an verschiedenen Musikinstrumenten aus. „In einem ländlichen Ortsteil wie Weselerwald war und ist es etwas Besonderes, wenn man Musikunterricht vor der Haustür bekommen kann“, sagte Beckmann.

Bürgermeister Mike Rexforth übergab die Ehrenamtsmedaille der Gemeinde Schermbeck an Heinz Janzen. © Niklas Berkel
Doch Janzen engagierte sich nicht nur für Kinder und Jugendliche. Auch für an Demenz erkrankte Senioren setzte er sich ein. Mit seiner Musik holte er sie für wenige Momente zurück „in die Gegenwart“ (Beckmann). Über zehn Jahre erfreute er die Bewohner des Bossow-Hauses im Lühlerheim mit seinem Akkordeon.
Sein dritter Schwerpunkt war die Arbeit im Heimatverein Weselerwald. Janzen begleitete viele Veranstaltungen mit seiner Musik. „Er erfreute Gäste und Mitglieder bei Adventsfeiern, Weihnachtsfeiern, Erntefesten, Mitgliedertreffen und Einweihungen“, lobte Beckmann.
„Schermbeck liegt mit am Herzen. Schermbeck ist es, wo ich mich wohlfühle“
Die zweite Ehrung des Abends ging an Brigitte Straus (77). Geboren in Oberhausen zog sie im Jahr 1976 nach Schermbeck - und brachte sich in die Gemeinde von Beginn an ein. Brigitte Straus war Politikerin. Erst als Ortsvorsitzende der FDP, später in gleicher Funktion in der Unabhängigen Schermbecker Wählergemeinschaft (USWG). Dort war Straus aktiv, bis sie 65 Jahre alt war. Ende der 1990er-Jahre war sie stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde. Sie galt als eine Frau mit langem Atem und Durchsetzungsvermögen.

Bürgermeister Mike Rexforth überreicht Brigitte Straus einen Blumenstrauß. © Niklas Berkel
Laudator Marcell Oppenberg zitierte einen ihrer Sätze: „Schermbeck liegt mit am Herzen. Schermbeck ist es, wo ich mich wohlfühle.“ Sie war lange Zeit in der Werbegemeinschaft Schermbeck tätig und im Vorstand der Nottenkämper Stiftung.
Ebenfalls aktiv war Straus im Heimatverein - und später im Vorstand der Kulturstiftung in Schermbeck. „Mit sehr viel Einsatz, Liebe und Hingabe hast du deine Kulturstiftung aufgebaut, erhalten und weiterentwickelt“, lobte Oppenberg.
Zum Schluss seiner Rede sagte er: „Ehrenamtliches Engagement ist mit sehr viel Einsatz und Herzblut verbunden. Es ist manchmal anstrengend und ja, auch zeitraubend. Manchmal mag es sogar nerven, aber es zahlt sich immer, immer aus.“

Die Ehrenamtsmedaillen-Verleihung fand in der Ehemaligen Reformierten Kirche an der Burgstraße statt. © Niklas Berkel
Damit ähnelten Oppenbergs Worten denjenigen von Bürgermeister Mike Rexforth, der in den Abend einführte: „Wir leben in Zeiten mit großen Herausforderungen. Der gesellschaftliche Zusammenhalt lässt sich nur durch Taten erreichen. Einen enormen Beitrag dazu leistet das Ehrenamt.“
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