Die Gemeinde Schermbeck will den Verkehr im Ortskern bis 2030 um die Hälfte reduzieren. Um das zu schaffen, startete im Jahr 2020 ein Bürgerbeteiligungs- und Planungsprozess – an dessen Ende ein Verkehrskonzept stand, das der Rat für vier Monate testen wollte. Jetzt ist klar, wann der Versuch starten soll.
Los gehen soll es mit dem Verkehrsversuch in Schermbeck kommenden Montagmorgen (15. Mai). Besonders die Hauptschlagader Schermbecks, die Mittelstraße, ist betroffen. Die Politiker entschieden sich nämlich, eine sogenannte Nord-Süd-Netztrennung im Ort zu testen und die Mittelstraße in Höhe der Schienenbergstege zu sperren.
Durch diese Netztrennung wird es dann in Schermbeck nicht mehr möglich sein, mitten durch den historischen Ortskern zu fahren. Es ist dann nur noch möglich, den Ort zu umfahren. Um diese Umfahrung auch kleinräumig möglich zu machen, wird in Schermbeck die Marellenkämpe geöffnet.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Wollen Sie ein Ziel in der Mittelstraße erreichen, können Sie weiterhin mit dem Auto von Norden einfahren (es gelten die Regeln der StVO zur Fahrradzone).
- Wollen Sie den Ort von Norden nach Süden oder umgekehrt queren, müssen Sie die B58 nutzen. Mittelstraße, Landwehr und Kapellenweg sind für die Durchfahrt gesperrt.
- Im Gegensatz zum Entwurf werden die Ahornstraße und der Pastoratsweg nicht geöffnet.
Der Versuch dauert – wie von den Politikern beschlossen – bis Mitte September. Als Datum gibt die Gemeinde den 17. September an. Ein Arbeitskreis überwacht den Versuch, um gegebenenfalls nachsteuern zu können.
Wie Hans-Rainer Runge vom Planungsbüro „Runge IVP“ im Rat Anfang Februar sagte, werde es etwas Zeit brauchen, bis sich die Schermbecker Verkehrsteilnehmer an die neue Situation im Ort gewöhnen. „Zwei, drei Tage wird es Chaos geben“, erklärte er. Ein normales Niveau werde sich nach ein bis zwei Wochen einstellen.
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