Verkehrskonzept Schermbeck Thomas Nübel nennt möglichen Zeitraum für den Versuch

Thomas Nübel nennt möglichen Zeitraum für den Verkehrsversuch
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Der Verkehrsversuch in Schermbeck ist heiß diskutiert worden. Letztendlich entschieden sich Schermbecks Politiker im Rat dazu, eine Nord-Süd-Netztrennung im Ort zu testen – mit Sperrung der Mittelstraße. Beim Unternehmerfrühstück im Rathaus konnte Thomas Nübel von der Verwaltung mitteilen, wann der Versuch starten soll – und warum sich gerade die Szenarien 2a und 2b eigneten.

„Ziel des Verkehrsversuches ist es, den motorisierten Verkehr im Ortskern um 50 Prozent zu reduzieren“, erklärte Nübel. Nach der Umfrage zu den verschiedenen Szenarien im vergangenen Jahr kristallisierte sich in der Schermbecker Bevölkerung ein anderes bevorzugtes Szenario als das jetzige heraus. „Die beiden Alternativen mit der Netztrennung waren aber die einzigen, mit denen wir – mit den Parametern Stand jetzt – das Ziel erreichen können“, so Nübel.

Durch die Nord-Süd-Netztrennung ist es in Schermbeck nicht mehr möglich, mitten durch den historischen Ortskern – also vor allem die Mittelstraße – zu fahren. Lediglich eine Umfahrung ist dann noch möglich. Um diese Umfahrung auch kleinräumig gestalten zu können, wird in Schermbeck die Marellenkämpe geöffnet – die Öffnung der Marellenkämpe ist der Unterschied zwischen Szenario 2a und 2b. „Damit wollen wir die Versorgung im Ort erleichtern“, sagte Nübel.

Verkehrsversuch Schermbeck, Szenario 2b.
Verkehrsversuch Schermbeck, Szenario 2b. © Screenshot Niklas Berkel

Starten soll der Verkehrsversuch Mitte Mai, erklärte der Leiter der Stabstelle Fördermanagement in Schermbeck. Wie die Politiker beschlossen haben, dauert der Versuch vier Monate - dementsprechend bis Mitte September, wenn es beim jetzigen Zeitplan bleibt. „Aktuell befinden wir uns in enger Abstimmung mit der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde.“

Passantenfrequenz melden

Eine große Sorge vieler Kaufleute in der Mittelstraße ist, dass sie durch die Netztrennung schwerer erreichbar sein werden – und die Schermbecker aufgrund dessen lieber in umliegende Orte wie Dorsten zum Einkaufen fahren. Um das zu testen, soll noch vor dem Start des Versuches die Passantenfrequenz gemessen werden.

„Wir würden eine Chance verlieren, wenn wir nicht auch gucken, welche Auswirkungen der Versuch auf die Wirtschaft in der Mittelstraße hat“, erklärte Nübel. Ob die Passantenfrequenzmessung allerdings noch bis zum Start des Versuches klappt, wisse er nicht.

Zudem ist die Verwaltung laut Nübel dabei, parallel zum Versuch das Einzelhandelskonzept fortzuschreiben. „Wir wollen nicht den Fehler machen und nur aus Sicht des Verkehrs in die städtebauliche Entwicklung in Schermbeck reingehen. Wir wollen wissen, welche Auswirkungen ein veränderter Verkehr auf Schermbeck hat.“

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