Umgang mit Demenz Seniorenbeirat Schermbeck bietet Hilfestellung

Umgang mit Demenz: Seniorenbeirat Schermbeck bietet Hilfestellung
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In Deutschland leben rund 1,1 Millionen demenzkranke Menschen, davon 300.000 in NRW. Betroffene Familienangehörige sind überfordert, verzweifelt und fühlen sich oft allein gelassen.

Reiner Endemann, zweiter Vorsitzender des Seniorenbeirats Schermbeck, hatte den Antrieb, sich diesem so wichtigen Thema anzunehmen. Zuvor beschäftigte sich der Beirat bereits mit vielen weiteren sensiblen Themen wie Palliativmedizin und Bestattungsformen, um Senioren ein niederschwelliges Angebot für den Zugang zu Informationen zu bieten.

Gemeinsam mit Dieter Rietz und Heinz-Willi Horsmann trat Endemann in Kontakt mit Referentin Dr. H. Elisabeth Philipp-Metzen, Diplom-Gerontologin, Diplom-Sozialpädagogin und Fachbuchautorin im Bereich Demenz und organisiert den neuen Vortrag.

„Es ist für Betreuende oft Scham behaftet, öffentlich über die Demenzsymptomatiken von Angehörigen zu sprechen. Wir wollen eine einfühlsame Atmosphäre schaffen, in der sie sich öffnen können und fachkundige Hilfe erhalten“, erklärt Endemann.

Jeder ist herzlich eingeladen

Am 14. August (Montag) ab 16 Uhr findet der kostenfreie Vortrag von Dr. Philipp-Metzen im Begegnungszentrum im Rathaus der Gemeinde Schermbeck statt. Die Zielgruppe sind die Betreuenden von demenzkranken Menschen, denen Zugang zu Unterstützungsmöglichkeiten geboten werden soll. Dabei werden typische Verhaltensweisen der Erkrankung und Methoden zum Umgang mit der Situation erläutert.

Wie bei den vorherigen vom Beirat organisierten Vorträgen auch, erhoffen sich die Initiatoren ein reges Interesse an der neuen Veranstaltung.
Wie bei den vorherigen vom Beirat organisierten Vorträgen auch, erhoffen sich die Initiatoren ein reges Interesse an der neuen Veranstaltung. © Aileen Kurkowiak

„Problematisches Verhalten kann es von beiden Seiten geben. Den Erkrankten kann man nicht verändern, das eigene Verhalten jedoch schon“, erläutert Endemann. Er betont auch die psychische Belastung der Betreuenden, die ihre Selbstfürsorge nicht außer Acht lassen und folglich nicht vor professioneller Hilfe scheuen sollten.

Während des Vortrags können Betroffene lernen, wie sie mit Aggressionen und Abwehr umgehen können. Auch folgende Herausforderungen im Zuge der sich weiterentwickelnden Erkrankung werden besprochen. Für individuelle Fragen ist ebenfalls ausreichend Raum geschaffen. Die demenzsensible Kommunikation steht hierbei im Vordergrund, medizinische Themen werden nicht behandelt.

So erhält man Hilfe

Auch außerhalb der Veranstaltungen engagiert sich der Seniorenbeirat, Hilfesuchende und Ansprechpartner zu vernetzen. Regelmäßig lässt sich ein Informationsstand an der Nispa finden, wo die Mitglieder des Seniornebeirats offen für Fragen aller Art bereitstehen.

Der nächste Termin ist Donnerstag (10. August). Am letzten Dienstag eines jeden Monats findet der öffentliche Stammtisch statt. „Wir wollen zugänglich sein und sind offen für Anregungen der Bürgerinnen und Bürger“, so Friedrich Stoltenberg, erster Vorsitzender des Seniorenbeirats. Das betrifft auch zukünftige Themen der Veranstaltungen.

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