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Umbau der Spielplätze könnte Schermbeck einen „Ritterschlag“ bringen
Städtebaupreis
Auf der „Zielgeraden“ ist der Umbau von Spielplätzen und Wegen im Ortskern. Das Spiel- und Bewegungsraumkonzept könnte sogar prämiert werden. Das wäre laut Bürgermeister „ein Ritterschlag“.
Angesichts einer gedrängten Tagesordnung stellte die Planerin des DTP-Planungsbüros Isabelle de Medici in der Ratssitzung in aller Kürze vor, was im sechsten und letzten Bauabschnitt geplant ist. Dabei geht es um die Umgestaltung des Spielplatzes Goethestraße sowie des Rathausumfeldes. Mit 460.000 Euro Kosten rechnen Gemeinde und Planungsbüro für diesen letzten Schritt im Spiel- und Bewegungsraumkonzepts - 70 Prozent davon werden gefördert.
An der Goethestraße soll ein Generationenspielplatz entstehen. „Ein Spielpferd wurde bei der Bürgerbeteiligung heiß gewünscht“, sagte de Medici und lächelte. Das soll nun ebenso umgesetzt werden wie der Wasser- und Kletterspielbereich zwischen Rasenhügeln und „Matschmöglichkeiten“. Rinnen, Sand, Kletterangebote, Balancier-Hölzer, Wackelbalken: Dabei werden vor allem die jüngeren Besucher auf ihre Kosten kommen. „Radtrainer“, Pedale vor Bänken, und die Boule-Fläche richten sich eher an die ältere Generation, etwa aus dem nahegelegenen Seniorenzentrum Marienheim. Zwei neue Bäume sollen im Sommer Schatten spenden.

Wie kann der kleine Platz zwischen Mühlenteich und Rathaus mehr Aufenthaltsqualität bekommen? Darüber diskutierten die DTP-Planer im September mit den Bürgern. © Berthold Fehmer
Am Rathaus soll ein attraktiver Aufenthaltsbereich am Mühlenteich geschaffen werden: eine Mühlenteich-Terrasse mit Sonnenliegen und Blick aufs Wasser. Stauden sollen dort gepflanzt und Quader als Sitzmöglichkeiten im Umfeld des Rathauses aufgestellt werden. Holger Schoel (Grüne) fürchtete allerdings, dass „nächtliche Mühlenteich-Besucher“ nicht sehr pfleglich mit den neuen Möglichkeiten umgehen könnten.
Rathaus und Denkmal sollen sichtbarer werden
Der Grünbereich am Mühlenbach soll „behutsam gelichtet“ werden, um die Sicht von der Mittelstraße auf Rathaus und Denkmal zu verbessern. Die vorhandenen Bäume sollen allerdings stehen bleiben. Am Brunnen, der reaktiviert werden soll, werden mit Sitzauflagen Möglichkeiten zum Verweilen geschaffen. Als letzter Schritt sei noch geplant, so de Medici, die Wege zu sichern, Wegemarkierungen zu komplettieren, teilweise noch Poller und Schilder aufzustellen.
Einstimmig wurde die Planung vom Rat bestätigt. Laut Bürgermeister Mike Rexforth wird die Gemeinde demnächst Besuch erhalten, da die Gemeinde mit ihrem Sport- und Bewegungsraumkonzept für den „Deutschen Städtebaupreis“ vorgeschlagen worden sei. 139 Arbeiten seien eingereicht worden, so de Medici, und die Gemeinde sei „in der engeren Wahl“. „Das ist an sich schon ein schöner Erfolg.“
„Ein Ritterschlag“
Wenn es tatsächlich dazu komme, dass die Gemeinde den Städtebaupreis gewinne, so Rexforth in Richtung de Medicis: „Das wäre für uns beide ein Ritterschlag.“ Sowohl für die Gemeinde, als auch das Planungsbüro. Der Städtebaupreis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 25.000 Euro dotiert.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
