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Pläne für das Rathausumfeld: Mühlenbach soll kleine Forscher anlocken
Spiel- und Bewegungsraumkonzept
Erste Pläne für die Umgestaltung des Rathausumfelds und des Spielplatzes Goethestraße haben die Planer vom Büro DTP den Bürgern vorgestellt. Letztere hatten noch einige Ideen.
Die Umsetzung des Spiel- und Bewegungsraumkonzepts in Schermbeck biegt auf die Zielgerade ein. Im sechsten und letzten Bauabschnitt soll das Schermbecker Rathausumfeld in den Fokus gerückt werden. Dabei geht es nicht um den Rathausvorplatz, der zum einen für Veranstaltungen wie „Schermbeck genießen“ frei gehalten werden soll sowie auch bei der Umgestaltung der Mittelstraße ins Blickfeld rücken wird.

Wie kann der kleine Platz zwischen Mühlenteich und Rathaus mehr Aufenthaltsqualität bekommen? Darüber diskutierten die DTP-Planer mit den Bürgern. © Berthold Fehmer
Der Platz am unteren Mühlenteich soll mehr Aufenthaltsqualität bekommen - die vorhandenen Gehölze sollen gepflegt, Stauden entlang des Uferwegs gepflanzt werden. Sitzmauern, eine lange Bank, Sonnenliegen, vielleicht ein Steg - all das kann sich Isabelle de Medici vom Büro DTP Landschaftsarchitekten am kleinen Platz vorstellen. Sie wünscht sich, „dass das Wasser sichtbarer wird“.
„Aufenthaltsbereich für Jugendliche“
„Das ist ein Aufenthaltsbereich für Jugendliche“, sagt de Medici mit Blick auf die aktuelle Nutzung der Sitzmöglichkeiten hinter dem Rathaus. Ein Sitz- und Spielelement könne sowohl für Kinder zum Klettern als auch für Jugendliche zum Sitzen interessant sein.

Einige Bürger nutzten die Gelegenheit, sich in die Planung des letzten Bauabschnitts des Spiel- und Bewegungsraumkonzepts einzubringen. © Berthold Fehmer
Das Denkmal („Löwe“) soll zugänglicher werden, Platten- und Staudenstreifen im Wechsel wäre eine Idee des Planungsbüros. Der Bereich am Mühlenbach, der derzeit etwas ungepflegt erscheint, soll „aufgeräumt“ werden, „nicht gerodet“, wie de Medici betont. Alle Bäume sollen stehen bleiben, nur das wild-wachsende Gehölz solle „gelichtet“ werden, um die Sichtbeziehung zwischen Mittelstraße und Rathaus zu verbessern. Kinder sollen über Stufen aus Natursteinquadern und Findlingen den Bach erreichen und dort „forschen“ können.
Für den Brunnenplatz wünscht sich de Medici ebenfalls eine Pflege der Böschung. „Den Brunnen wollen wir reaktivieren. Das ist ein sehr schöner Spielanlass für Kinder, der im Moment leider nicht funktioniert.“ Sitzauflagen aus Holz könne man an der Mauer anbringen und Stauden pflanzen. Auch eine neue Sitzbank ist geplant.

Am Spielplatz Goethestraße könnten sich die Planer gut einen Sandbereich mit einer Wasserspielanlage in der Mitte vorstellen. © Berthold Fehmer
Viele Ideen brachten die Bürger beim Spielplatz Goethestraße ein. Dieser soll zum Mehrgenerationenspielplatz werden, wie de Medici erklärte. „Das Turm- und Klettergerüst ist leider kaputt. Das kommt weg.“ Einen Sandbereich in der Mitte mit einem Wasserspiel würde das Büro bevorzugen, „alternativ auch Kletterangebote“, so de Medici. Das Wasserspiel kam bei den Bürgern allerdings gut an.
Zweite Boulebahn
Ein Bewegungspfad mit Balancier- und Kletterelementen ist ebenfalls geplant. Der Seniorenbeirat hatte sich eine Boulebahn gewünscht. „So eine haben wir doch schon am Strickerspielplatz“, entgegnete eine Bürgerin. Die Bahn werde allerdings so gut genutzt, so de Medici, dass eine zweite Bahn vielleicht sinnvoll sei. Auch ein Tretpedal könnte eher von älteren Bürgern genutzt werden.
Einen Geräteschrank mit Spielgeräten zum Ausleihen brachte de Medici ins Gespräch. „Dafür braucht es aber Betreiber oder Paten.“ Auch dieser Vorschlag erntete zustimmendes Nicken. Eine Großmutter berichtete, dass ihre Enkelin bereits Zeichnungen angefertigt habe, wie sie sich den Spielplatz vorstellen könnte. „Sie hat einen Riesenschuh gemalt“, in den man hineinklettern könne.
Im späten Frühjahr oder Anfang Sommer 2021 könnte die Umsetzung des letzten Bauabschnitts starten, so Ramon Huld vom Bauamt. Man rechne mit Gesamtausgaben dafür in Höhe von 460.000 Euro, von denen 320.000 Euro vom Land gefördert werden.
Noch können Bürger ihre Vorstellungen einbringen, betonte Isabella de Medici. Allerdings drängt die Zeit ein bisschen. „Bis Ende September bräuchten wir die Vorschläge.“ Diese können an das Büro (www.dtp-essen.de) unter post@dtp-essen.de geschickt werden.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
