Spatenstich für vier neue Windräder
Am Lühlerheim
Die ersten Bagger und LKWs waren zwar schon in der vergangenen Woche angerollt und seitdem nicht untätig, wie die vielen Erdhaufen am Montagmorgen zeigten. Der gestrige symbolische Spatenstich markierte aber den offiziellen Start der Bauarbeiten für vier Windräder am Lühlerheim.

Mit dem Spatenstich wurde die Baustelle für vier geplante Windräder am Lühlerheim am Montag offiziell eröffnet. V.l. Norbert Scholtholt (Volksbank), Friedrich-Wilhelm Häfemeier (Nispa), Petra Menting (Energiegenossenschaft), Bürgermeister Mike Rexforth, Theo Lemken (Lühlerheim) und Klaus Schulze Langenhorst (SL Naturenergie).
„Fünf Jahre sind vergangen, seitdem wir die ersten Gespräche geführt haben“, sagte Klaus Schulze Langenhorst von der Firma „SL Windenergie“. Jener Gladbecker Firma, die die vier Anlagen des Typs „Enercon E-115“ errichten wird. Im April oder Mai 2017 sollen die Windräder mit einer Nabenhöhe von 149 Metern stehen und ab dann pro Jahr 30 Millionen Kilowattstunden erzeugen. Soviel wie 8500 Dreipersonen-Haushalte verbrauchen. Auf 20 Jahre sei die Investition von insgesamt 26 Millionen Euro ausgelegt, sagte Schulze Langenhorst – er gehe aber davon aus, dass die hochwertigen Anlagen 25 bis 30 Jahre in Betrieb sein werden.
Proteste
Mit der Entscheidung, am Lühlerheim und in Rüste Windvorrangzonen zuzulassen, habe es sich die Politik nicht einfach gemacht, sagte Bürgermeister Mike Rexforth. „Hier trifft es auch Menschen“, sagte er im Hinblick auf die Proteste etwa vonseiten der Bürgerinitiative (wir berichteten). Man werde ab der Inbetriebnahme auch daran arbeiten, die Beeinträchtigungen der Anlieger so niedrig wie möglich zu halten.
Bürgerbeteiligung
Eine höhere Akzeptanz verspricht man sich dadurch, dass Bürger aus der Region an den Erträgen teilhaben können. Die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe will einen Sparkassenbrief (insgesamt 1,5 Millionen Euro) auflegen, über den am 4. Oktober (Dienstag) um 19 Uhr im Gasthof Pannebäcker, Malberger Straße 49, informiert wird. Auch die Schermbecker Energiegenossenschaft plant eine Bürgerbeteiligung (750 000 Euro), deren Rahmendaten bei der Generalversammlung am 29. September vorgestellt werden sollen und zu der noch eingeladen wird. „Die Einnahmen der Pacht gehen in gute Hände“ sagte Schulze Langenhorst. Denn davon profitiert die Evangelische Stiftung Lühlerheim. „Jede Menge Projekte“ gebe es, sagte Elke Landers (Vorstandsvorsitzende). So plane man, das Wegenetz zu verbessern. Außerdem, so Schulze Langenhorst, sei der Aufbau einer Stiftung geplant, die soziale Projekte in Schermbeck fördern soll. Weitere Details wollte er aber noch nicht nennen.