Karolina Theißen wurde erst im April 2021 als neue Klimaschutzmanagerin von Bürgermeister Mike Rexforth vorgestellt, hat das Rathaus aber schon wieder auf eigenen Wunsch verlassen.

© Berthold Fehmer

Schermbeck steht schon wieder ohne Klimaschutzmanagerin da

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Klimaschutzmanagerin Karolina Theißen, die am 15. März 2021 im Schermbecker Rathaus gestartet war, hat gekündigt. Jetzt geht die Suche von vorne los.

Schermbeck

, 07.01.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Fast 50 Bewerber hatte Theißen im Bewerbungsverfahren ausgestochen, die zuvor vier Jahre Klimaschutzmanagerin in Bocholt war. Im April hatte Bürgermeister Mike Rexforth, der jahrelang um die Stelle des Klimaschutzmanagers im Rathaus gekämpft hatte, die 34-Jährige als Nachfolgerin von Thomas Heer, Schermbecks erstem Klimaschutzmanager, vorgestellt.

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Theißen war wegen ihrer kleinen Tochter zunächst mit 20 Stunden pro Woche gestartet und wollte später weiter aufstocken. Doch daraus wird jetzt nichts. Zum 1. Dezember habe Theißen die bis zum 1. Januar 2022 befristete Stelle verlassen, so Rexforth am Freitag. „Sie hat mit mir nicht darüber gesprochen, was die Gründe sind.“

Stelle war in der Politik immer umstritten

Befristet war die Stelle zunächst, weil die Gemeinde zunächst eine Förderung von 90 Prozent der Kosten für die Stelle des Klimaschutzmanagers bekam. Hoch umstritten war die Stelle in der Lokalpolitik schon immer. Vor allem die Grünen hatten sogar im Wahlkampf 2020 gegen einen Klimaschutzmanager in der Verwaltung votiert.

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Letztlich wurde im November 2020 mit den Stimmen von CDU und Die PARTEI gegen Grüne, BfB und FDP beschlossen, dass der Klimaschutzmanager dauerhaft im Stellenplan der Gemeinde verankert werden soll. Die PARTEI hatte damals vorgeschlagen, die Stelle als „Klima- und Umweltschutzmanager“ einzurichten.

Die Entfristung wäre also automatisch zum 1. Januar 2022 erfolgt - dennoch zog es Theißen vor zu gehen. Nun stünden erneut Gespräche mit dem Fördergeber an, so Rexforth, der hofft, dass diese in vier bis sechs Wochen abgeschlossen sind, um die Stelle erneut ausschreiben zu können.

Nachförderung wird angestrebt

Die Frage sei nun, ob noch eine „Nachförderung“ möglich sei, so Rexforth. Aber warum schreibt die Gemeinde nicht einfach die Stelle als unbefristet aus, so wie sie laut Ratsbeschluss im Stellenplan steht? Würde das bei potenziellen Bewerbern nicht für mehr Interesse sorgen? In der Haushaltssicherung, entgegnet Rexforth, „wäre es fahrlässig, wenn man die Einnahmemöglichkeiten nicht ausschöpft. Das ist die Krux.“

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Der Bürgermeister sagt allerdings selbst: „Das erinnert mich an die Nachbarschaftsberatung.“ Auch da sei es durch häufige Stellenwechsel zu einem „Hin und Her“ gekommen. „Das ist echt mühsam.“ An Rexforths grundsätzlicher Einstellung zum Bedarf nach einem Klimaschutzmanager ändert das Verfahren allerdings nichts: „Die Aufgaben laufen ja nicht weg. Für viele Förderprogramme ist der Klimaschutz die Eintrittsbarriere.“

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