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Patenschaft für indische Kinder kostet nicht mal einen Euro pro Tag
Patenschaft
In Lehmhütten leben die indischen Kinder, denen die Ludgerus-Gemeinde helfen will. Dazu sucht sie Paten, die weniger als einen Euro pro Tag in die Zukunft der Kinder investieren.
Die Hilfen für Menschen in der indischen Stadt Ponugodu ergänzt die Schermbecker Kirchengemeinde St. Ludgerus um ein weiteres Projekt. Xavier Muppala, seit 2013 als Pastor in der Ludgerusgemeinde tätig, freut sich über die erneute Unterstützung der Menschen in seiner indischen Heimatgemeinde.

Pastor Xavier Muppala freut sich sehr über die Organisation des neuen Patenschafts-Projektes durch Barbara Böing und Barbara Stender (v.l.). © Helmut Scheffler
Sein besonderer Dank gilt diesmal Barbara Stender und Barbara Böing, die die Organisation des Patenschafts-Projektes übernommen haben. Die Frauen haben das Leben und die Armut der Menschen in Ponugodu bei einer Reise im November 2019 gesehen und beschlossen, sich künftig für bedürftige Familien dort einzusetzen. Mit weiteren Schermbecker Frauen wurde in den letzten beiden Jahren besonders das Projekt Nähschule unterstützt.
Familien leben in Lehmhütten
Jetzt wollen Stender und Böing gezielt die Lebensbedingungen für Kinder verbessern, die in Ponugodu und umliegenden Dörfern in einfachsten Verhältnissen in Lehmhütten ohne fließendes Wasser leben. Viele Familien können den Schulbesuch nicht bezahlen. So entgeht den Kindern die Chance, aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen zu können.
40 Kinder im Alter zwischen drei und 16 Jahren wurden von Pater Ravi Shastry und zwei Geistlichen ausgewählt. Bei manchen ist ein Elternteil verstorben. Bei anderen sind die Lebensverhältnisse besonders schlecht. Für 29 dieser 40 Kinder gibt es bereits Patenschaften. Barbara Stender und Barbara Böing hoffen nun, dass sich auch für die übrigen elf Kinder Paten finden.
84 Cent pro Tag
„Eine Patenschaft kann man für 25 Euro monatlich übernehmen“, ermuntert Barbara Stender. Das seien pro Tag 84 Cent. „Mit diesem Betrag können die Schulgebühren und die Schuluniformen bezahlt werden“, so Barbara Böing. Die Patenschaft ist jederzeit kündbar.
Die Paten erhalten halbjährlich aktuelle Fotos von ihrem Patenkind und dessen Familie. Außerdem bekommen sie einen Fortschrittsbericht über die schulische Entwicklung des Kindes. Die Paten können auch selbst Briefe an die Patenkinder schicken. Wer seinen Brief in indischer Sprache abschicken möchte, kann den Brief zur Übersetzung im Pfarrhaus abgeben. Besuche bei den Patenkindern in Indien sind möglich. Barbara Stender und Barbara Böing sind selbst einmal jährlich bei selbst finanzierten Reisen vor Ort, um die Patenkinder zu besuchen.
Wer Interesse hat, die Patenschaft für ein oder mehrere Patenkinder zu übernehmen, kann sich mit Pastor Muppala, Tel. 0151-50409464, Barbara Böing, Tel. 0151-58740949, oder Barbara Stender, Tel. 0171-4790178, in Verbindung setzen. Ein Kontakt ist auch per Mail (indienprojekt@sankt-ludgerus.de) möglich.
Näherinnen dürfen Maschine mit nach Hause nehmen
„Es kann auch weiterhin für unsere Indien-Projekte gespendet werden“, sagt Pastor Muppala. Die am 19. November 2017 eingeweihte Kirche ist bezahlt. Im Nähzentrum, eröffnet im Herbst 2018, ist soeben die Ausbildung von zehn Näherinnen der dritten Gruppe beendet worden. Die Näherinnen dürfen ihre Nähmaschinen mit nach Hause nehmen, um durch den Verkauf von genähten Produkten einen Beitrag zur Ernährung ihrer Familien leisten zu können. Auch die Frauen der nächsten Lerngruppe erhalten eine mechanische Nähmaschine.
Mit Schermbecker Spenden werden auch zwei Schulen in Ponugodu unterstützt, um Jugendlichen zu helfen, nach dem Schulbesuch eine Arbeitsstelle finden zu können. Der Jahresbetrag beträgt (inklusive Schulbedarf und Uniform) etwa 200 Euro. Das Wasserwerk „Stender Mineral Water Plant“ liefert in Indien seit drei Monaten preiswertes Trinkwasser.
Patenschaftsbeiträge und Spenden werden auf dem Konto der Kirchengemeinde bei der Volksbank Schermbeck gesammelt. IBAN: DE 06 4006 9363 0101 005 902. BIC: GENODEM1SMB; Stichwort: Patenschaft für ... (Name des Patenkindes). Jährlich wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt.
Im Verlauf von mehr als vier Jahrzehnten habe ich das Zusammenwachsen von acht ehemals selbstständigen Gemeinden miterlebt, die 1975 zur Großgemeinde Schermbeck zusammengefügt wurden. Damals wie heute bemühe ich mich zu zeigen, wie vielfältig das Leben in meinem Heimatort Schermbeck ist.
