Drei Kinder laufen mit ihren Schulranzen zur Schule.

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OGS-Plätze werden knapp: Kinder ablehnen oder Kapazitäten erweitern?

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Die Plätze im Offenen Ganztag der Grundschule Schermbeck werden knapp. In der Frage, ob man Kinder ablehnt oder Kapazitäten erweitert, hat die Verwaltung eine klare Meinung.

Schermbeck

, 13.04.2022, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Trend geht weiter zur Betreuung im Offenen Ganztag. Ab August besuchen 270 Kinder die OGS in der Grundschule Schermbeck, 137 am katholischen Teilstandort, 133 am Hauptstandort. Das sind deutlich mehr als aktuell: 116 am Teilstandort, 129 am Hauptstandort.

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„Dieser starke Zuwachs ist damit zu begründen, dass zum einen die Anmeldezahlen nicht mehr mit der Anzahl der Abgänger übereinstimmt. Außerdem sind die sonst jährlich eingehenden Kündigungen von circa fünf Kündigungen pro Standort ausgeblieben“, so Verwaltungsmitarbeiterin Ellen Großblotekamp. Zudem wird am Teilstandort zum kommenden Schuljahr eine zusätzliche Eingangsklasse (insgesamt fünf an beiden Standorten) gebildet.

Verbindlicher Rechtsanspruch ab 2026

Großblotekamp: „Schon jetzt gehen somit fast 70 Prozent der Grundschulkinder in die OGS.“ Die Gemeinde erreiche damit „schon heute die Quote, die bei dem verbindlichen Rechtsanspruch (ab 2026) prognostiziert wird“.

Bislang sehen die Verträge mit den OGS-Trägern Caritas (Teilstandort) und Diakonie (Hauptstandort) vor, dass maximal 137 Kinder pro Standort angenommen werden. Heißt: Im kommenden laufenden Schuljahr könnten am Hauptstandort nur noch vier Kinder aufgenommen werden, am Teilstandort niemand mehr.

Verwaltung plädiert für den Ausbau

Die Verwaltung plädiert deshalb für den Ausbau der OGS an beiden Standorten um jeweils eine sechste Gruppe. Bereits jetzt gibt es zwei „Nachzügler“, also Anträge, die nach der Frist (15. März 2022) gestellt wurden. Weitere könnten folgen, sodass bei einem Nicht-Ausbau der OGS Kinder abgelehnt werden müssten. Großblotekamp: „Im Hinblick auf den Ukrainekrieg und den damit zu erwartenden steigenden Zuzug von Kindern ist dies, aus integrativen Aspekten, sehr ungünstig.“

Großblotekamp geht davon aus, dass die Frage der Erweiterung der OGS spätestens im Schuljahr 2023/24 beantwortet hätte werden müssen, da „die Anmeldezahl der Kinder die noch zur Verfügung stehenden Kapazitäten definitiv übersteigt“. Bei Nicht-Erweiterung müsste man einen Kriterien-Katalog erstellen, welche Kinder angenommen und welche abgelehnt werden sollen. „Zudem wird eine Begrenzung verwaltungsseitig als ungünstig betrachtet, da ab 2026 sukzessive der Rechtsanspruch greift, sodass ab diesem Zeitpunkt ein OGS Platz zur Verfügung gestellt werden muss“, so Großblotekamp.

Träger stehen bereit

Die Träger seien grundsätzlich bereit, eine sechste Gruppe zu betreiben. An beiden Standorten wurden bereits Räume gefunden, die die sechsten Gruppen aufnehmen könnten, sowie Lösungen für die Mittagsverpflegungen. Großblotekamp weist darauf hin, dass es im Bereich der Betreuungskosten zu überplanmäßigen Ausgaben kommen kann. Der Schulausschuss berät am 26. April (Dienstag) über das Thema.