Neues Baugebiet in Schermbeck So teuer wird es für Bauwillige im „Spechort“

So teuer wird es für Bauwillige im „Spechort“
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Das Baugebiet „Spechort“ in Schermbeck soll vor allem für junge Familien interessant sein. Den Bebauungsplan beschlossen Schermbecks Politiker Anfang 2022. Kurze Zeit später analysierten Fachkräfte, ob dort ein kaltes Nahwärmenetz entstehen könnte. Jetzt ist klar, wie teuer die Baugrundstücke werden.

Im Bauausschuss ging es am Dienstag (16. Mai) um die Festlegung der Verkaufspreise der gemeindlichen Wohnbaugrundstücke im Baugebiet „Spechort“. Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung folgten die Politiker einstimmig.

Angesetzt werden folgende Verkaufspreise im „Spechort“: Grundstücke mit Einzel-/Doppelhäusern kosten pro Quadratmeter 200 Euro, Grundstücke mit Mehrfamilienhäusern 256 Euro pro Quadratmeter. Dabei handelt es sich um sogenannte Netto-Verkaufspreise, Erschließungskosten müssten also zuzüglich gezahlt werden.

Nach aktuellen Erkenntnisse, berichtete die Verwaltung in ihrer Sachdarstellung, werden die voraussichtlichen Erschließungskosten zirka 80 Euro pro Quadratmeter betragen. Bei dem verabschiedeten Netto-Verkaufspreis von 200 Euro pro Quadratmeter für Grundstücke mit Einzel- oder Doppelhäusern macht das einen voraussichtlichen Bruttopreis von 280 Euro pro Quadratmeter. Der voraussichtliche Bruttopreis für Grundstücke mit Mehrfamilienhäuser könnte 336 Euro betragen.

Auf dem Feld, das mit A gekennzeichnet ist, soll das Baugebiet "Spechort" entstehen.
Auf dem Feld, das mit A gekennzeichnet ist, soll das Baugebiet „Spechort" entstehen. © RVR

Für die geschätzten Erschließungskosten in Höhe von 80 Euro pro Quadratmeter rechnet die Gemeinde mit Einzahlungen von insgesamt 424.320 Euro. Diese Berechnung basiert auf aktuellen Ausschreibungsergebnissen für die entsprechenden Bauleistungen. Bei der Endabrechnung werden die tatsächlich angefallenen Kosten für die Erschließung des Baugebiets „Spechort“ abzüglich des Gemeindeanteils auf die Grundstückseigentümer umgelegt. Dadurch kann sich der genannte Betrag noch ändern.

Zusätzlich zu den Anschlusskosten für Strom und Wasser ist in dem Baugebiet auch mit Kosten für eine obligatorische „Kalte Nahwärmeversorgung“ pro Wohneinheit zu rechnen. Dieser Betrag von etwa 15.000 Euro muss an den Netzbetreiber entrichtet werden.

Elf gemeindliche Grundstücke

In dem Baugebiet an der Erler Straße verfügt die Gemeinde derzeit über elf Wohnbaugrundstücke. Von diesen sind zehn für Einzel- oder Doppelhäuser vorgesehen, während eines für ein Mehrfamilienhaus bestimmt ist. Die Verwaltung plant, die erwarteten Einnahmen in Höhe von 1.114.000 Euro für verschiedene Zwecke zu verwenden. Dazu gehören der Grunderwerb durch die Gemeinde sowie die Entwicklung und Umsetzung des Bebauungsplans für den „Spechort“. Die Ausgaben decken unter anderem die Kosten für Planung, Gutachten und Vermessung ab.

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