"Neue Wildnis" soll im Dämmerwald entstehen

Ausschuss-Votum

Das Projekt „Neue Wildnis Dämmerwald“ hat der Haupt- und Finanzausschuss am Dienstag einstimmig beschlossen – unter der Bedingung, dass die Gemeinde keinen echten Eigenanteil zahlen muss. Dazu soll es am Donnerstag ein Gespräch mit der Landes- und Bezirksregierung geben.

Schermbeck

, 06.04.2016, 17:24 Uhr / Lesedauer: 1 min
Eine solche Wildnisstation, aber auch Wildnisfenster und ein Wildnistor sind im Dämmerwald geplant.

Eine solche Wildnisstation, aber auch Wildnisfenster und ein Wildnistor sind im Dämmerwald geplant.

Für den Landesbetrieb Wald und Holz erläuterte Forsträtin Carolin Schlechter die Pläne. Mit rund 100 Wildnisentwicklungsgebieten in NRW wolle man alte, standortgerechte Laubwälder ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, gleichzeitig aber in einigen einen Zugang für Besucher schaffen. „Das Projekt ‚Neue Wildnis Dämmerwald‘ ist pilothaft für ganz NRW.“

Nicht behindertengerecht

Der 2,5 Kilometer lange Fußweg, der am Parkplatz an der Malberger Straße mit einem „Wildnistor“ startet, solle barrierearm ausgebaut werden. „Wir können ihn nicht behindertengerecht ausbauen, wir bewegen uns hier immer noch in einem Naturraum“, so Schlechter. Informationstafeln, Stelen und sogenannte „Wildnisfenster“ sollen die Aufmerksamkeit der Besucher auf die Natur lenken. Unbehandeltes Holz wolle man für den Bau verwenden, die Hinweise sollen sich in die Natur einfügen, sagte Schlechter. Zudem werde es Flyer, Prospekte für Schulen und Internetangebote geben. Auch eine Smartphone-App ist geplant, die auch „offline“ funktioniert.

Wo auf dem 40 Jahre alten Waldlehrpfad eine Grillhütte gebaut wurde, die laut Regionalforstamtleiter Otto Pöll nicht mehr genutzt wird, soll eine „Wildnisstation“ errichtet werden, an der man rasten können soll. Schulklassen könnten dort das Gesehene Revue passieren lassen, so Pöll. Es gebe auch die Überlegung, dass ein Ranger durch die „Neue Wildnis“ führe, so Schlechter.

Parkplatz könnte zu klein sein

Rund 380 000 Euro soll die Verwirklichung des Konzepts kosten. Den Eigenanteil für die Gemeinde in Höhe von 38 000 Euro, der für Leader-Mittel vorgesehen ist, wollen Pöll, Schlechter und Rexforth heute im Gespräch mit Land und Bezirksregierung „möglichst auf Null fahren“, so Rexforth. „Wir gehen davon aus, dass das gelingen wird“, sagte Pöll. Auf Frage von Klaus Schetter, ob der Parkplatz genügend Kapazitäten biete, antwortete Pöll: „Wir werden da eventuell nachsteuern müssen.“