
Christian Stoffels (l.) von der Bezirksregierung übergab am Dienstag einen Förderbescheid an Bürgermeister Mike Rexforth. Mit 170.000 Euro unterstützen Bund und Land das Projekt einer neuen Kanu-Anlegestelle in Gahlen. © Berthold Fehmer
Bund und Land unterstützen neue Kanu-Anlegestelle mit 170.000 Euro
Förderprojekte
Mit etwa 170.000 Euro unterstützen Bund und Land NRW das Schermbecker Projekt, eine neue Kanuanlegestelle an der Lippe in Gahlen zu bauen. In der Politik ist das Projekt umstritten.
Philipp Bernotat und Christian Stoffels vom Dezernat 33 (Ländliche Entwicklung) der Bezirksregierung Düsseldorf waren am Dienstagmorgen nicht mit leeren Händen nach Schermbeck gekommen. Drei Förderprojekte wollten sich die beiden Mitarbeiter der Bezirksregierung Düsseldorf anschauen: ein fertiggestelltes, ein geplantes und eines, das gerade im Bau ist.
Los ging es an der Sportanlage des TuS Gahlen, wo Vorsitzender Gerd Rusch den Fitnesspark vorstellte, der mit 104.000 Euro Förderung (Gesamtkosten: 122.000 Euro) fertiggestellt werden konnte. Slackline, Hangleiter, Armzugstation, Beleuchtung, Sitzgelegenheiten sowie ein weicher Fallschutz-Boden aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) und vieles mehr wurden realisiert.

Bereits fertiggestellt ist der Fitnesspark auf dem Gelände des TuS Gahlen und wird laut Vorsitzendem Gerd Rusch (3.v.l.) auch schon gut genutzt. © Berthold Fehmer
Rusch hat die Fitness-Geräte bereits ausprobiert, die in drei Schwierigkeitsstufen angegangen werden können. „Muskelkater kann ich versprechen.“ Eine „Kinderversion“ (Spielplatz) ist ebenfalls auf dem Gelände realisiert worden. Mit der Gemeinde, vor allem der Stabsstelle für Fördermaßnahmen (Berthold Schmeing und Thomas Nübel) plant der Verein bereits weitere Maßnahmen: einen Soccer-Court sowie die energetische Sanierung der Vereinsgebäude. Letztere würde wohl mit 3 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Neue Kanuanlegestelle
Weiter ging es zur Lippe, genauer gesagt zum Weg „Zum Gahlener Grind“. In Nähe zum Naroda Forellenzentrums will der Lippeverband eine Kanu-Anlegestelle als Ersatz für die aus vielen Gründen (Verkehr, keine Toilettenanlage) problematische Anlegestelle an der Maassenstraße bauen. Auch die Feuerwehr soll die Anlegestelle nutzen können, so Bürgermeister Mike Rexforth, etwa im Fall einer Havarie.
Christof Illigen vom Lippeverband sieht bei der neuen Anlegestelle die Chance, dass Menschen die Lippe erleben können, gleichzeitig aber die Natur möglichst wenig belastet wird. Bürgermeister Mike Rexforth bedauert, dass nicht alle Politiker diese Einschätzung teilten. Ulrike Trick (Grüne) befürchtet etwa, dass der Druck auf das Naturschutzgebiet zunehmen wird.
Einen Aktenvermerk von 1991 habe er gefunden, der bereits die Planung einer neuen Anlegestelle beinhaltete, sagt Berthold Schmeing. Er ist froh, dass das Projekt nun umgesetzt wird - vor seinem Ruhestand. Die Gesamtinvestition soll etwa 200.000 Euro (Fördersumme: 170.000 Euro) betragen.
36 Parkplätze und ein öffentliches WC
Mit den Geldern soll die Zuwegung zur Anlegestelle ertüchtigt, eine öffentliche WC-Anlage aufgestellt, ein Wendehammer am Forellenzentrum gebaut und Parkmöglichkeit für rund 36 Fahrzeuge geschaffen werden. Neben dem Erwerb einer landwirtschaftlichen Fläche (7.000 Quadratmeter) kam beim Vermessen auch heraus, dass ein fünf Meter breiter Seitenstreifen neben dem Weg eigentlich auch der Gemeinde gehörte, aber landwirtschaftlich bewirtschaftet wurde.

Eine neue Tartanbahn bekommt der Waldsportplatz derzeit. Ermöglicht wurde das auch mit Mitteln von Bund und Land NRW. © Berthold Fehmer
Dritte Station war der Waldsportplatz, wo derzeit an einer neuen Tartanbahn gearbeitet wird. Wichtig für die 1.600 Schülerinnen und Schüler in Schermbeck, aber auch für viele, die ganzjährig und unabhängig vom Wetter laufen wollen, so Schmeing. Auf der alten Aschebahn sei das nur bedingt der Fall gewesen. Auch die Weitsprunggrube wird mit Mitteln Bund und Land erneuert. Bei 282.000 Euro Gesamtinvestition beträgt die Fördersumme 240.000 Euro.
Geplant ist außerdem eine Sanierung des Rasenplatzes, ein „Geschwister-Spielplatz“ sowie, die Skaterbahn zu erweitern und um einen Unterstand zu ergänzen, so Rexforth. Dies soll mit einer Bundesförderung umgesetzt werden. Wenn die Projekte beim TuS Gahlen und SV Schermbeck beendet seien, seien die Schermbecker Sportanlagen in einem „sehr guten Zustand“.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
