Gregor Zens, Präsident der Altschermbecker Kilian-Gilde, neben Feierenden an der Vogelstange in Schermbeck.

Gregor Zens (r.), Präsident der Altschermbecker Kilian-Gilde, hat Corona-Fälle nach dem Schützenfest bestätigt. © Montage: Nina Dittgen

Corona-Zahlen steigen nach Kilian – Gregor Zens: „Es hat sicherlich Fälle gegeben“

rnCoronavirus

Im Kreis Wesel sinken die Corona-Zahlen. Mit einer Ausnahme: Schermbeck. Kilian könnte dafür ein Grund sein. Grund zur Panik ist das aber nicht.

Schermbeck

, 26.07.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Corona-Zahlen im Kreis Wesel sind in der vergangenen Woche gesunken. Sowohl die Sieben-Tage-Inzidenz als auch die aktuellen Fälle in den Städten und Gemeinden. Mit einer Ausnahme: Schermbeck. Und das wenige Tage nach dem Kilian-Wochenende.

In Schermbeck ist die Zahl der aktuell Corona-Infizierten in der vergangenen Woche in die Höhe geschnellt. Von 328 Infizierte auf 431. Dabei sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Viele Infizierte machen nach einem positiven Schnelltet keinen PCR-Test mehr, aber nur die gehen in die Statistik mit ein. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der eigentlich Corona-Infizierten um einiges höher liegen dürfte.

Vom 8. bis zum 11. Juni feierten die Kilian-Gilden Schermbeck und Altschermbeck ihre Schützenfeste in Schermbeck. Zufall, dass nach den Feierlichkeiten die Corona-Zahlen gestiegen sind?

Jetzt lesen

Wohl eher nicht. „Es waren sicherlich einige dabei, die sich mit Corona angesteckt haben“, sagt Gregor Zens, Präsident der Altschermbecker Gilde. Er wisse von einigen Menschen. Auch Wolfgang Lensing, Vorstandsmitglied der Schermbecker Kilian-Gilde, bestätigt das. „Es gab bei uns ein paar Fälle nach dem Schützenfest.“ Eine Entwicklung, die während der Pandemie bei größeren Feiern wohl nicht ausbleibe.

Beide sagen aber auch, dass sie nicht das Gefühl gehabt hätten, für eine exorbitante Corona-Entwicklung in Schermbeck verantwortlich zu sein. „Es war nicht jeder zweite, der nach dem Fest Corona hatte“, sagt Zens. „Ich hatte nicht das Gefühl, wir wären ein Hotspot gewesen“, so Lensing.

Corona-Infektionen kann es nach vielen Zusammenkünften geben

Die Gemeinde Schermbeck könne sich den Anstieg der Corona-Fallzahlen nicht erklären, sagt Theresia Meyer, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste der Gemeinde. Dass Kilian ein Grund dafür sein kann, bestätigt sie aber: „Immer wenn Menschen zusammenkommen, werden Aerosole ausgestoßen, die bei infektiösen Personen dann auch entsprechende Viruspartikel enthalten können. Dies kann bei Veranstaltungen, wie Festivals, Schützenfesten, auf Urlaubsreisen aber auch bei privaten Feierlichkeiten, passieren.“

Insgesamt schwankte die Zahl der aktuell Corona-Infizierten in Schermbeck seit Anfang Mai. Allerdings bewegte sich die Zahl meist im Einklang mit denen der anderen Städten und Gemeinden im Kreis. Sprich: Stieg die Kreis-Inzidenz, stiegen auch die Schermbecker Corona-Zahlen. Sank die Inzidenz, sanken auch die Schermbecker Fallzahlen. In der Woche nach Kilian war das nicht mehr so.

Jetzt lesen

Grund zur Panik sind die gestiegenen Fallzahlen in Schermbeck aber nicht. Von schweren Verläufen hat Wolfgang Lensing von der Kilian-Gilde Schermbeck nicht gehört. Und auch Gregor Zens von den Altschermbeckern sagt: „Mittlerweile sind die, von denen ich gehört habe, auch wieder gesund.“ Weiterhin ist in Schermbeck ein Mann (65) an Corona gestorben - seit Beginn der Pandemie.

Jetzt lesen

Lesen Sie jetzt