Job Coaches sind ausgebildet

Arbeitsvermittler

Die beste Integration für Flüchtlinge ist ein Arbeitsplatz. Deshalb hat der Schermbecker Rat am 5. Oktober einstimmig beschlossen, mit der Caritas und der Universität Würzburg Job Coaches auszubilden, um einen Teil der 220 Schermbecker Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Fünf Job Coaches haben nun ihre Ausbildung abgeschlossen.

Schermbeck

, 19.12.2016, 15:10 Uhr / Lesedauer: 2 min
Joscha Riemann (l.) und Bianca Heim (3.v.l.) haben die Job Coaches Paul Drewes-Magdanz (2.v.l.), Patrick Bönki (4.v.l.), Volker Magdanz (3.v.r.) und Christa Magdanz-Biegel (2.v.r.) ausgebildet. Bürgermeister Mike Rexforth (r.) gratulierte und dankte den Ehrenamtlern für ihre Bereitschaft, als Vermittler zwischen Arbeitgebern und Flüchtlingen zu fungieren.

Joscha Riemann (l.) und Bianca Heim (3.v.l.) haben die Job Coaches Paul Drewes-Magdanz (2.v.l.), Patrick Bönki (4.v.l.), Volker Magdanz (3.v.r.) und Christa Magdanz-Biegel (2.v.r.) ausgebildet. Bürgermeister Mike Rexforth (r.) gratulierte und dankte den Ehrenamtlern für ihre Bereitschaft, als Vermittler zwischen Arbeitgebern und Flüchtlingen zu fungieren.

Nach der zweitägigen Ausbildung durch die Initiative „integrAi.de“, dankte Bürgermeister Mike Rexforth den Job-Coaches: Paul Drewes-Magdanz, Patrick Bönki, Volker Magdanz, Christa Magdanz-Biegel und Dr. Jana Magdanz. „Ich freue mich, dass Sie sich als Ehrenamtliche für diese Aufgabe gemeldet haben. Jetzt setzen wir in Schermbeck das i-Tüpfelchen in der Integration“, sagte Rexforth. Zuvor sei es wichtig gewesen, die Flüchtlinge vernünftig unterzubringen und ihnen eine ordentliche Sozialbetreuung zu bieten. Jetzt könne die wichtige Aufgabe der Integration forciert angegangen werden.

Namenslisten

Die Ausbildung der Job-Coaches übernahmen Joscha Riemann und Bianca Heim, Mitbegründer der „integrAi.de“, eine soziale Initiative aus Studierenden, Absolventen und Professoren der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg. Im zweitägigen Workshop stellten Riemann und Heim zunächst das Aufgabenfeld des Job Coaches vor, bevor detailliert das Durchführungskonzept besprochen wurde. Am zweiten Tag ging es um einen Überblick über die aufenthaltsrechtliche Stellung im und nach dem Asylverfahren, einen Überblick über das deutsche Bildungssystem und Fördermöglichkeiten sowie den aktuellen Stand der Bewerbungslage in Deutschland. Zum Abschluss erhielten die Job Coaches ein Zertifikat, das sie vorweisen können, wenn sie jetzt Kontakt mit Schermbecker Betrieben aufnehmen. Bei der Auswahl geeigneter Flüchtlinge wird die Caritas den Job Coaches helfen. Ein Treffen soll in naher Zukunft stattfinden, um Namenslisten zu übernehmen.

Brückenbauer

Die Aufgabe der Job Coaches besteht darin, Arbeitgeber und arbeitswillige Flüchtlinge in Kontakt zu bringen. So werden sie zu Brückenbauern. „Es gibt bereits eine Vernetzung mit einigen Unternehmern“, berichtet Volker Magdanz von seiner bisherigen Arbeit in der Flüchtlingsbetreuung. Das solle nun vertieft werden. Für den 19. Januar ist ein Treffen mit Unternehmern geplant, wo Grundsätzliches besprochen werden soll. „Der Bedarf an Arbeitskräften ist in der Gemeinde groß“, berichtet Paul Drewes-Magdanz von seinen Erfahrungen, besonders in der Gastronomie. Kleine und mittelständische Unternehmen würden durch bürokratische Hürden abgeschreckt und wüssten oftmals nicht, wie sie geeignete Kandidaten finden sollen. Andererseits würden Flüchtlinge den deutschen Arbeitsmarkt nicht kennen, stünden vor sprachlichen und prozessualen Hürden. Häufig fehlten ihnen auch notwendige Dokumente. Bei ihrer Arbeit des Zusammenführens von Arbeitgebern und Flüchtlingen können sich die Job Coaches weiterhin telefonisch mit den Ausbildern in Verbindung setzen. In etwa drei Monaten soll es außerdem noch einmal ein gemeinsames Treffen geben.

Wer sich für eine Ausbildung zum Job Coach interessiert, kann sich mit Tobias Krause bei der Caritas in Verbindung setzen, Tel. (02853) 4 48 07 31; E-Mail: Fluechtlingshilfe@caritas-schermbeck.de .