Hunderte Flüchtlingshelfer stehen in den Startlöchern
350 Besucher bei Infoveranstaltung
Hunderte ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer stehen in Schermbeck in den Startlöchern. 350 Besucher konnte Bürgermeister Mike Rexforth am Montagabend im Begegnungszentrum bei einer Infoveranstaltung zur Organisation der Flüchtlingshilfe begrüßen.
Zu Beginn gab Rexforth einen Überblick: 81 Flüchtlinge bewohnen das Asylbewerberheim an der Alten Poststraße, 42 die ehemalige Uefter Schule. Mit 35 Personen wurden acht Wohnungen belegt. Drei weitere Wohnungsangebote liegen der Gemeinde vor – Rexforth hofft auf weitere. In den nächsten 14 Tagen wird das Obergeschoss des Rathaus-Altgebäudes zu Wohnungen umfunktioniert. Es gebe, so Rexforth, keine feste Quote. Mit jedem Flüchtlingsschub in NRW werde die Zahl derjenigen angepasst, die von der Gemeinde aufgenommen werden müssen. Die Betreuung der Schermbecker Flüchtlinge übernimmt der Caritasverband. Caritasdirektor Michael van Meerbeck erläuterte Grundzüge der Arbeit mit Ehrenamtlern. „Wir bieten eine christliche Hilfe an“, so van Meerbeck: Helfer aller Konfessionen und Religionen seien willkommen.
Sechs Bereiche der Hilfe
An sechs Tischen konnten sich die Besucher in Listen eintragen, um im jeweiligen Arbeitsfeld mitzuwirken. Besonders groß war der Andrang am von Guido Busch betreuten Tisch zum Hilfsthema „Freizeitangebote“ und am Tisch zum Bereich „Kleiderkammer und Lebensmittelausgabe“, der von Anja Killemann betreut wird. Am Tisch „Soziale Beratung und Begleitung“ erteilte Bianca Wakolbinger Auskünfte. Lore Penzel koordiniert die „Sprachpaten“, Bettina Schäfer ist Ansprechpartner im Bereich „Sprache und Bildung“. Jana Gerkemeier betreut Helfer für die Kinderbetreuung. Art und zeitlichen Umfang der Hilfe können die Helfer völlig frei bestimmen, die über den Caritasverband versichert sind.
Hausaufgabenbetreuung und Sportangebote
GAGU-Sprecherin Gudrun Gerwien berichtet, dass Kindern im Oktober in den ehemaligen Räumen von „Heike`s Reisebüro“ an der Mittelstraße Hausaufgabenbetreuung und gemeinsames Spielen angeboten werde. Der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes, Hans Kutscher, will die Angebote aller Sportvereine erfragen und als Sammlung dem Caritasverband vorlegen. Jugendleiter Patrick Bönki (Ev. Kirchengemeinde Schermbeck) dasselbe in kirchengemeindlichen Kinder- und Jugendgruppen tun.
Hotel-Hallenbad angeboten
Das Gastwirte-Ehepaar Uwe und Manuela Retzmann ist bereit, sein Hallenbad im Gahlener Hotel „Op den Hövel“ für Freizeitangebote nutzen zu lassen. Jens Becker, Leiter der Pfadfindergruppe „Jufis“, lädt Flüchtlingskinder (10 und 13 Jahre) in seine Gruppe ein und wird die übrigen Gruppenleiter informieren. ATC-Vorsitzender Rainer Ständler möchte Jugendliche mit in die Tischtennis-Abteilung aufnehmen.
Übersetzungshilfe beim Arztbesuch
Ärztin Dr. Maria Leßmann regte an, dass Bürger, die eine Sprache der Flüchtlinge beherrschen, mit den Schermbecker Ärzten eine Liste typischer Krankheiten und Symptome zusammenstellen, um die Kommunikation beim Arztbesuch zu erleichtern.
Ansprechpartner für die Hilfe
Annette Speckamp von der Pfarr-Caritas St. Ludgerus ist damit beschäftigt, eine Internet-Seite mit dem Namen „Schermbeck hilft“ zu erstellen. Anhand der ausgefüllten Namens-Listen wird die Caritas die nächsten Schritte vorbereiten und die Personen benachrichtigen. Wer außerdem noch helfen will, kann sich bei den Ehrenamtskoordinatorinnen Lore Penzel und Anja Killemann (Ritterstraße 1, 46535 Dinslaken) unter Tel. (02064) 97 06 42 oder auch unter Tel. (0160) 90 44 92 26 melden.