Norbert Hohmann hat die Schermbecker Gesamtschule 17 Jahre lang mit Engagement und Herzblut geleitet. Zum 31. Juli hört er auf. Deshalb ist Hohmann am Samstagabend (3.6.) in der Aula der Gesamtschule von rund 200 Gästen verabschiedet worden. Das Motto Abschied: „Meine letzte Deutschstunde.“
Kerstin Niklas-Janas, stellvertretende Schulleiterin, blickt auf den Werdegang des scheidenden Schulleiters zurück: „Sein Weg begann schon früh, nämlich 1983, als er nach seinem Studium arbeitslose Jugendliche mit Migrationsgeschichte im Fach Deutsch unterrichtete und sie selbstverständlich betreute.“
Referendariat in Duisburg
Von 1984 bis 1986 absolvierte Hohmann am Steinbart-Gymnasium in Duisburg sein Referendariat. Er begann 1986 als Lehrer in Neuss. Weitere Stationen waren Witten (1988), eine Hauptschule in Gelsenkirchen (1990) und die Theodor-König-Gesamtschule in Duisburg (1999).
Am 1. August 2006 wurde Hohmann schließlich Leiter der Schermbecker Gesamtschule. „Die Schule und die Gemeinde blühten weiter und gingen gestärkt und voller Vertrauen in die Zukunft“, stellte Niklas-Janas fest. „Er hat sein Bestes gegeben, um das Bildungsniveau an unserer Schule zu steigern und eine positive Lernumgebung für die Schülerinnen und Schüler und ein positives Arbeitsklima für die Kolleginnen und Kollegen zu schaffen.“
Bürgermeister Mike Rexforth verglich das Wirken Hohmanns mit dem Tun eines Winzers, um einen guten Wein zu erzeugen. Rexforth versicherte: „Deine Aufgabe war es, die Gesamtheit der Inhaltsstoffe so auszubalancieren, dass am Ende nicht Essig, sondern ein wohlschmeckender, bekömmlicher und im besten Falle prämierter Edeltropfen dabei herauskommt: die Schermbecker Gesamtschule.
„Du hast eine Schule mitgeprägt“
Als Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf gratulierte der in Schermbeck wohnende Leitende Regierungsschuldirektor Dirk Timmermann dem scheidenden Schulleiter. „Du hast eine Schule mitgeprägt“, so Timmermann, „die mit vielfältigen Schwerpunkten fest in der Gemeinde verwurzelt ist.“ Hohmann sei für die Schule ein wichtiger Pfeiler in unruhigen Zeiten gewesen.
Er habe die Schule während der Pandemie mit Übersicht und Ruhe gelenkt und stets ein gesundes Maß an Menschenverstand, gepaart mit professionellem Sachverstand walten lassen. „Du hast bei allem, was du tust, stets das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Blick. Du hast dein Kollegium bedacht und fordernd gleichermaßen durch stürmische Zeiten gelenkt und dabei Fürsorge und die Anforderungen an unseren Beruf berücksichtigt. Du agierst stets als Mensch für Menschen.“
Auch in der Runde der 17 Schulleitungen von Timmermanns Aufsichtsbezirk werde Hohmann fehlen. Als „erfahrener Hase“ und großartiger Mensch sei Hohmann in dieser Runde hoch angesehen und häufig um Rat gefragt worden.
Beständigkeit im Schullalltag
Schulsprecher Tom Marquas und die stellvertretende Schulsprecherin Klara Brunner sprachen Hohmann ein Talent als Schlichter zu. Die individuelle Förderung, das Vorantreiben des musikalischen und naturwissenschaftlichen Schwerpunktes seien zwei der vielen Punkte, an denen der Schulleiter gemeinsam mit seinem Kollegium leidenschaftlich gearbeitet habe. Aber das Wichtigste: Im normalen Schulalltag habe er Beständigkeit bewiesen.
Doch wie geht es nach dem Ende der Hohmann-Ära an der Gesamtschule weiter? Der leitende Regierungsschuldirektor Dirk Timmermann gab eine erste Antwort: Nach der Stellenausschreibung und fachlichen Überprüfung habe sich ein Kandidat bei der Schulkonferenz und der Schulträger vorgestellt. Dieser sei, „im besonderen Maße geeignet und auch willens, in die großen Fußstapfen von Norbert Hohmann zu treten.“
Allerdings sei das Besetzungsverfahren formal noch nicht abgeschlossen. Es fehle die Zustimmung des Personalrates in der Bezirksregierung. Diese könne erst in der kommenden Woche erfolgen. Daher bleibe Hohmann noch bis zum 31. Juli im Amt.
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