Gesamtschülerinnen und -schüler halfen am Montag im Naturschutzgebiet Lichtenhagen bei der Pflege der Heidelandschaft.

© Berthold Fehmer

Gesamtschüler entkusseln die Heidelandschaft

rnNaturschutz

Lernen kann man nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch in der Natur. 37 Gesamtschüler erfuhren am Montagmorgen, was „Entkusseln“ bedeutet - und probierten es gleich aus.

Schermbeck

, 13.09.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Auf den ersten Blick scheint es widersinnig, das musste sogar Landschaftsökologin Lina Marie Birwe vom Regionalverband Ruhr (RVR) zugeben: Da rückten die Gesamtschüler im Naturschutzgebiet Lichtenhagen mit Sägen aus, um kleine Bäume zu fällen - und das unter dem Stichwort Naturschutz?

Feuchtheide braucht Licht

Dahinter verbirgt sich das sogenannte Entkusseln der Heidelandschaft. Vom nahegelegenen Waldstück fliegen immer wieder Samen, etwa von Birken oder Traubenkirschen, auf den Heideboden. Das Problem: Sobald daraus Bäume werden, nehmen sie der Feuchtheide das Sonnenlicht.

Mit Sägen und Astscheren rückten die Schüler Birken und Traubenkirschen zu Leibe.

Mit Sägen und Astscheren rückten die Schüler Birken und Traubenkirschen zu Leibe. © Berthold Fehmer

„Wenn wir nichts machen würden, hätten wir hier bald Wald“, sagt Birwe. Insekten, die fleischfressende Pflanzenart Sonnentau und Reptilien hätten dann schlechte Karten. Besonders in der tiefliegenden ehemaligen Tonabgrabung könne man keine Maschinen einsetzen, sagte Birwe, weshalb sie dankbar für die Unterstützung der Jugendlichen ist.

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Mit von der Partie waren die Schülerinnen und Schüler der „Napros“, die Naturschutzgruppe der Gesamtschule unter Leitung von Rita Kersting, und die Neuntklässler im Naturwissenschaften-Kurs von Bianca Sadowski.

Totholzhaufen für Eidechsen

Phil Deiters schwang die Säge schon wie ein Profi. „Ich habe schon mal Weihnachtsbäume gefällt.“ Die Arbeit sei anstrengend, so der Neuntklässler. Mit dem Holz wurde ein Haufen angelegt, der zum Lebensraum etwa für Waldeidechsen werden soll.