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Gerissenes Pony im Wolfsgebiet: Ergebnis der DNA-Analyse liegt vor
Wolfsgebiet Schermbeck
Vier Kleinpferde wurden vom 11. Oktober bis zum 3. November in Hünxe getötet, eines verletzt. Das Ergebnis der DNA-Analyse des jüngsten Falls stand noch aus - bis jetzt.
Bei den gerissenen Kleinpferden hatte die Untersuchung der DNA in zwei Fällen ergeben, dass der Bruder von Wölfin Gloria erstmals als Verursacher „überführt“ wurde: Ein Pony hat er am 20. Oktober gerissen, eines am 21. Oktober verletzt. Für die Pony-Risse am 11. und 22. Oktober konnte das Senckenberg-Institut zwar feststellen, dass ein Wolf beteiligt war, aber nicht sagen, welcher Wolf die Ponys tötete.
„Die Frage einer Entnahme ist erneut zu stellen, wenn die Wölfin GW954f an dem Vorfall beteiligt war und die Gefahr besteht, dass verstärkt Pferde Opfer von Übergriffen werden“, hatte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser bereits Mitte Oktober gesagt und ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. Dieses kam allerdings zum Schluss, dass eine rechtssichere Entnahme von Wölfen nicht möglich sei, da es zumutbare Alternativen gebe.
Jüngster Fall könnte Diskussion neu entfachen
Die jüngste DNA-Analyse könnte die Diskussion allerdings erneut entfachen. Denn das Senckenberg-Institut konnte den Riss des Ponys, das am 3. November an der Wilhelmstraße in Hünxe gefunden wurde, eindeutig Gloria zuordnen.
Indes hat das LANUV einen jungen männlichen Wolf in der Nähe nachgewiesen. GW2347m ist die Kennzeichnung für einen Wolf, der am 5. Juni 2021 erstmals durch eine Losung identifiziert wurde und nun erneut an einem gerissenen Rotwildkalb in Haltern nachgewiesen wurde. „Aktuell bleibt abzuwarten, ob der Wolf im Gebiet bleiben wird oder weiterzieht“, so das LANUV.
Berthold Fehmer (Jahrgang 1974) stammt aus Kirchhellen (damals noch ohne Bottrop) und wohnt in Dorsten. Seit 2009 ist der dreifache Familienvater Redakteur in der Lokalredaktion Dorsten und dort vor allem mit Themen beschäftigt, die Schermbeck, Raesfeld und Erle bewegen.
