Fünf Wölfe im Wolfsgebiet: Begegnung im Carport wurde untersucht

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Fünf Wölfe im Wolfsgebiet: Begegnung im Carport wurde untersucht

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Eine Fotofalle hat ein Bild mit fünf Wölfen in Hünxe geschossen. Die Begegnung einer Hünxerin mit einem wolfsähnlichen Tier im Carport wurde als mögliche Nahbegegnung untersucht.

Schermbeck, Kirchhellen

, 08.02.2022, 13:49 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Foto mit fünf Wölfen wurde am 18. Dezember 2021 gegen Mitternacht aufgenommen. Nach Einschätzung des LANUV handele es sich um das territoriale Wolfspaar und drei herangewachsene Welpen aus dem Jahr 2021. „Weitere Fotofallenbilder und -videos belegen, dass die Wölfe regelmäßig in ihrem Streifgebiet unterwegs sind und sich vorwiegend im Wald und auf waldnahen Acker- und Grünlandflächen bewegen. Dabei nutzen sie auch Wege und wenig befahrene Straßen“, so das LANUV.

Für viel Aufsehen hatte die Schilderung einer jungen Hünxerin gesorgt, die überzeugt ist, am 13. Januar 2022 in ihrem Carport einem Wolf begegnet zu sein. Im angrenzenden Wald sei am 27. Dezember ein Wolf mit einer Kamera erfasst worden, so das LANUV, und auf einer 400 Meter entfernten Weide am 14. Januar seien zwei Wölfe fotografiert worden.

„Möglicherweise eine Nahbegegnung“

„Da es sich bei dem Vorfall am Carport möglicherweise um eine Nahbegegnung mit einem Wolf gehandelt hatte, wurde die Beobachterin vor Ort von einer LANUV-Mitarbeiterin zu den Umständen befragt und beraten. Nahbegegnungen werden protokolliert, um ein unerwünschtes Verhalten einzelner Wölfe frühzeitig erkennen zu können“, so das LANUV.

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Wenn die geplante Wolfsverordnung in Zukunft gelten würde, wäre eine solche Begegnung sogar ein möglicher Abschuss-Grund. Doch es gibt auch Aspekte, die dagegen sprechen, dass die Hünxerin einem Wolf begegnete. Denn am 13. Januar sei 700 Meter vom Carport entfernt ein Husky gefilmt worden, der allein am Straßenrand entlanglief. Am nächsten Morgen sei dieser auch von einer Anwohnerin der Berger Straße in Dinslaken beobachtet worden.

Husky war 10 Kilometer durchs Wolfsgebiet gelaufen

„Die Polizei Dinslaken konnte dann um 6.14 Uhr einen rötlich gefärbten Husky auf der Max-Eyth-Straße in der Innenstadt von Dinslaken einfangen. Nach Polizeiangaben wurde die Husky-Hündin ihrem Besitzer übergeben. Sie war am Vortag in Bottrop-Kirchhellen entlaufen und über Nacht mehr als zehn Kilometer quer durch das Wolfsterritorium nach Dinslaken gelaufen“, so das LANUV.

Es lasse sich weder beweisen noch widerlegen, ob die Hünxerin einem Wolf oder Hund begegnet sei. „Verwechslungen von Wölfen mit wolfsähnlichen Hunden kommen häufig vor, daher werden Beobachtungen ohne Foto- oder Videobeleg gemäß den bundeseinheitlichen Monitoringstandards als unbestätigte Hinweise bewertet“, so das LANUV.

Es sei auch in einem Wolfsgebiet „äußerst unwahrscheinlich, dass Sie einen Wolf zu Gesicht bekommen“, so das LANUV. „Wölfe meiden die Nähe des Menschen. Vor allem bei jungen und unerfahrenen Wölfen kann es aber vorkommen, dass die Neugier stärker ist als die Furcht.“

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