Flüchtlinge als Chance für den Arbeitsmarkt

Unternehmerfrühstück

Rund 220 Geflüchtete leben derzeit in Schermbeck, davon laut Tobias Krause vom Caritasverbamd rund „100 im arbeitsfähigen Alter“ (Frauen mit kleinen Kindern rausgerechnet). Wie es gelingen kann, sie in Arbeit zu bringen, darüber wurde beim Unternehmerfrühstück am Donnerstagmorgen im Haus Mühlenbrock diskutiert.

Schermbeck

, 19.01.2017, 16:12 Uhr / Lesedauer: 1 min
Welche Chancen bieten die Geflüchteten für den Schermbecker Arbeitsmarkt? Über dieses Thema sprachen beim Unternehmerfrühstück Firmenvertreter, Flüchtlinge, Mitarbeiter von Caritas, Gemeinde und Jobcenter sowie der Initiative Integrai.de.

Welche Chancen bieten die Geflüchteten für den Schermbecker Arbeitsmarkt? Über dieses Thema sprachen beim Unternehmerfrühstück Firmenvertreter, Flüchtlinge, Mitarbeiter von Caritas, Gemeinde und Jobcenter sowie der Initiative Integrai.de.

Bürgermeister Mike Rexforth ist sicher, dass die Flüchtlinge auch eine Chance für Unternehmen sein könnten. Gastronomen aus Schermbeck hätten ihm etwa bereits berichtet, dass sie Probleme hätten, Gesellschaften anzunehmen, „weil man nicht weiß, ob der Service gewährleistet werden kann“. Rund 30 Teilnehmer ließen sich von Christian Parnitzke, Koordinator des Integration Points in Wesel, erläutern, welche Möglichkeiten, aber auch Vorgaben für Unternehmer und Flüchtlinge bestehen.

Mangelnde Sprachkenntnisse seien zumeist die größte Hürde, viele Ausbildungsabschlüsse könnten in Deutschland auch nicht einfach übernommen werden, „weil unser duales Ausbildungssystem weltweit fast einmalig ist“, so Parnitzke. „Für mich zählt nur die Fähigkeit, nicht der Schein, den ich aus dem Arabischen sowieso nicht übersetzen könnte“, meldete sich ein Unternehmer zu Wort.

Einfacherer Weg

Eine Arbeitsvermittlung über den Integration Point sei zwar möglich, „das funktioniert auch“, so Rexforth: „Sie können den bürokratischen Weg gehen, aber Sie müssen es nicht.“ Über die Job Coaches der Initiative Integrai.de werde den Unternehmern vieles abgenommen. Eine von ihnen, Jana Magdanz, berichtete vom Start des Projekts und hatte Bahaa Shabani aus Syrien mitgebracht, der Deutschland für die Aufnahme dankte.

„Wir wollen helfen, arbeiten, studieren“, sagte er. In Syrien war er Rechtsanwalt, studierte an der Universität und kann hier laut Magdanz „nicht einfach eins zu eins einsteigen“. Neben der Sprache sei auch das deutsche Recht ein anderes. Einige Schermbecker Unternehmer, die bereits Geflüchtete eingestellt haben, berichteten von guten Erfahrungen: „Er ist jetzt einer von uns.“ Rexforth forderte die Unternehmer auf, diesem Beispiel zu folgen: „Seien Sie mutig!“