Eva-Maria Zimprich erhält Ehrenamtsmedaille - Eine Fraktion verlässt den Ratssaal

Ehrenamtsmedaille

Eva-Maria Zimprich ist mit der Schermbecker Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet worden. Eine Fraktion boykottierte dies und verließ den Ratssaal.

Schermbeck

, 31.01.2020, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Eva-Maria Zimprich (SPD) ist von Bürgermeister Mike Rexforth mit der Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet worden.

Eva-Maria Zimprich (SPD) ist von Bürgermeister Mike Rexforth mit der Ehrenamtsmedaille ausgezeichnet worden. © Berthold Fehmer

Eigentlich sollte die Ehrung wie sonst auch in der letzten Ratssitzung des Jahres 2019 erfolgen. Doch der Tod des CDU-Fraktionsvorsitzenden Klaus Schetter bewog Eva-Maria Zimprich dazu, um eine Verschiebung zu bitten.

Als Ideengeberin und Gründungsmitglied des Tanzclubs Grün-Weiß Schermbeck lobte Bürgermeister Mike Rexforth Zimprich. In den 30 Jahren sei der Verein auf aktuell 250 Mitglieder gewachsen. Kinder und Jugendliche könnten hier von der musikalischen Früherziehung bis zum Leistungssport tätig werden, so Rexforth. Das älteste Mitglied sei über 80, „und er ist begeistert, wenn er seinem Hobby bei euch nachkommen kann“.

Bis in die Bundesliga schafften es die Tanzgruppen von Grün-Weiß Schermbeck. Doch auch die Kooperation mit den Schulen funktioniere vorbildlich, so Rexforth, dessen Sohn bei dem Projekt „Mad Hot Ballroom“ Gesellschaftstänze gelernt habe.

„Du hast durchgehalten“

Zimprich habe aber auch als stellvertretende Vorsitzende des Gemeindesportverbands „die Höhen und Tiefen des GSV begleitet“, so Rexforth. „Du hast durchgehalten.“ Die jährliche Sportlerehrung habe Zimprich „zu dem gemacht, was sie heute ist, ein herausragendes Event“.

Auch das langjährige politische Engagement in der SPD würdigte Rexforth: Mit Zimprich könne man immer „auf Augenhöhe reden und streiten, was keine Selbstverständlichkeit ist“. Rexforth fasste zusammen: „Du warst da, wenn Hilfe gebraucht wurde, und hast immer angepackt. Immer!“ Zimprich habe dafür Beschimpfungen, Bedrohungen und böswillige Unterstellungen über sich ergehen lassen müssen.

„Helfersyndrom“

Zimprich bedankte sich für die Auszeichnung. Sie habe sich von Kindheit an für andere eingesetzt. „Ich konnte nie Nein sagen, wenn eine Aufgabe an mich herangetragen wurde.“ Vielleicht habe sie ein Helfersyndrom, so Zimprich lächelnd.

Ihren Unterstützern und ihrem Mann Peter dankte Zimprich ausdrücklich. „Ich möchte diese Auszeichnung mit allen teilen, die mich auf diesem Weg begleitet haben.“

Stiller Protest gegen Ehrung

Die dreiköpfige Fraktion Bürger für Bürger verließ während der Laudatio den Ratssaal. Hintergrund dürfte eine Auseinandersetzung aus März 2019 sein. Damals hatte Thomas Pieniak (BfB) Zimprich „eine Hetzjagd hinter den Kulissen gegen die BfB“ vorgeworfen.