Es wird enger in den Unterkünften

126 Flüchtlinge in Schermbeck

126 Flüchtlinge leben derzeit in Schermbeck. Die Zusammenarbeit mit der Caritas seit rund anderthalb Monaten zeige bereits erste Erfolge, sagt Bürgermeister Mike Rexforth.

SCHERMBECK

, 21.07.2015, 17:08 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Leitung für die Schermbecker Asylbewerberheime (hier das Haus an der Alten Poststraße) wurde in die Hände der Caritas gelegt.

Die Leitung für die Schermbecker Asylbewerberheime (hier das Haus an der Alten Poststraße) wurde in die Hände der Caritas gelegt.

„Hochfrequentiert“ werde die Anlaufstelle der Caritas im Alten Rathaus, so Rexforth. Wie berichtet, arbeitet die Gemeinde in der Flüchtlingsbetreuung seit dem 1. Juni mit der Caritas zusammen. Eine Mitarbeiterin der Caritas sowie ein Hausmeister, der zum 1. Juli eingestellt wurde, seien dabei, nun Lösungen zu finden für die beiden Unterkünfte. Weil es derzeit enger werde in den Unterkünften, müsse auch geklärt werden, wer überhaupt zusammen passe. „Wir haben jetzt auch angefangen, Privatwohnungen zu belegen, die wir angemietet haben“, so Rexforth. Insgesamt fünf Wohnungen seien es, die zum Teil noch leer stünden. „Aber wir können so reagieren.“

Zuweisung von Flüchtlingen nicht planbar

Planbar sei die Zuweisung von Flüchtlingen für die Gemeinde nicht. Die Anmietung von Wohnungen sei deshalb „eine weitsichtige Entscheidung gewesen“, so Rexforth. Niemand wolle, dass Flüchtlinge in Turnhallen oder Containern untergebracht werden müssten. „Dann heißt es wieder, das sei menschenunwürdig.“ „Wir haben auch nicht jede Wohnung genommen“, so Rexforth. Eine Anforderung sei gewesen, „dass die Wohnungen sich nicht ballen, sondern schön verteilt sind.“ In die Wohnungen sollen vor allem Familien oder Einzelpersonen „gleicher Länderstruktur“ zugewiesen werden. Die Mitarbeiterin der Caritas besuche die Flüchtlinge auch in diesen Wohnungen. Nach den Ferien werde ein „großer Aufschlag“ erfolgen, „wo wir als Gemeinde und die Caritas das Konzept vorstellen und dann einen Aufruf starten, ehrenamtliches Engagement einzubinden und die Kräfte zu bündeln“, sagt Rexforth. Geklärt werden müsse dann, welche jeweiligen Stärken die Ehrenamtlichen mitbrächten oder welche Schwerpunkte die Kirchen setzen wollten.

"Innovativ bei kleineren Kommunen"

Froh ist Rexforth über die Zusammenarbeit mit der Caritas. „Das ist innovativ bei kleineren Kommunen. Da bin ich auch stolz drauf, dass wir das durch gekriegt haben“, sagt er. Durch die professionellen Arbeit der Caritas und dem Einsatz des Ehrenamts werde „der Flüchtling anders in der Gemeinde wahrgenommen“. Verhältnisse wie in anderen Kommunen, „wo Häuser angesteckt werden oder Menschen mit dumpfen Parolen durch die Straßen ziehen, will ich hier in Schermbeck nicht“, so Rexforth.