Manchmal mahlen die Mühlen langsam, auch beim Gahlener Mühlenteich. Der Umweltausschuss im Schermbecker Rathaus befasste sich am Dienstag (7. Mai) mit dem Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“. Konkret ging um den Zuwendungsantrag zur Umsetzung eines Projektes am Mühlenteich in Gahlen und den Ausbau eines „blauen Klassenzimmers“.
Zum einen soll der Mühlenteich entschlammt werden, der Uferbereich des Rehrbachs erweitert und ein Naturerlebnisraum für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, inklusive eines „Blauen Klassenzimmers“. Hinzu kommt ein Sandfang, der errichtet werden soll, damit der Mühlenteich nicht weiter verschlammt.
Kritik von den Grünen
Jürgen Trick und Stefan Steinkühler (Grüne) übten Kritik. Trick meinte, das sei eine „schöne Sache“, aber er bemängelte: „Ich sehe nicht den großen Beitrag zum Klimaschutz“. Wenn dies wirklich so gemacht werde, glaube er an keinen Titel eines Förderprogramms mehr. Steinkühler kritisierte, dass die Vorlage schwach in der Erklärung sei. Den Grünen fehlte unter anderem jegliche Aussage, wie der Sand am Mühlenteich später abgetragen werde. Steinkühler irritierte auch, dass es keinen Vorschlag für eine Gegenfinanzierung gebe. Die Eigenbeteiligung bei dem Gesamtprojekt kostet laut Vorlage 180.500 Euro. Ohne diese wäre der Haushalt mit zusätzlichen 220.000 Euro allein für die Entschlammung belastet worden.
Gerd Abelt erklärte eine Besonderheit für den Antrag: In den Förderregularien stehe, dass das Geld für das Projekt von der Gemeinde vorher nicht konkret eingeplant werden dürfe. Aus diesem Grund sei die Projektskizze nicht so ausführlich und zeige nicht, wie der Sand abgetragen werden muss. Für die Details brauche man noch eine genaue Untersuchung.
Entschlammung und Entsandung
„Jetzt geht es um den nächsten Schritt, den Antrag zu erarbeiten. Man kommt nur schrittweise voran“, so Abelt. Mittlerweile sei die Entschlammung wesentlich umweltschonender als noch vor einigen Jahren. „Wenn wir am Gahlener Mühlenteich die Möglichkeit haben, das über eine Förderung zu bewerkstelligen, sollten wir das nicht vertun“, meinte Abelt.
Am Ende wurde der Antrag mit neun Ja-Stimmen beschlossen. Die Grünenpolitiker Jürgen Trick und Stefan Steinkühler stimmten dagegen. Der Zuwendungsantrag zur Umsetzung des Projekts soll nun spätestens bis zum 15. Juni 2024 eingereicht werden.